VON A. GROSSE HÜTTMANN (Westfälische Nachrichten, 20. September 2011)
HERZLICH WILLKOMMEN AUF DER INFORMATIONSPLATTFORM DES „TELGTER MODELLS“ - DEM TELGTER NETZWERK ZWISCHEN SCHULE UND WIRTSCHAFT. DIESE INTERNETPLATTFORM BESTEHT SEIT DEM 18. JUNI 2009.
Aktuelle Meldungen aus Telgte ...
(Westfälische Nachrichten, Andreas Große Hüttmann, 16.05.2019)
(Westfälische Nachrichten, 22. Februar 2019, Andreas Große Hüttmann)
(Westfälische Nachrichten, Stefan Flockert, 29. Juni 2018)
(Westfälische Nachrichten, Andreas Große Hüttmann, 28. Juni 2018)
(Westfälische Nachrichten, Julius Schwerdt, 24. Mai 2017)
Und hier können die 10 besten prämierten Filme und der Sonderpreis angeschaut werden.
(Westfälische Nachrichten, Bettina Laerbusch, 15. Februar 2017)
(Westfälische Nachrichten, Andreas Große Hüttmann, 04. Mai 2016)
Westbevern/Berlin - Im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin wurde bei einer Feierstunde die Firma Münstermann und das Telgter Modell ausgezeichnet.
Bereits zum 19. Mal wurden Unternehmen, Initiativen, Institutionen und Schulen für besondere Leistungen in der Ausbildung junger Menschen mit dem sogenannten „Ausbildungs-Ass“ in Berlin ausgezeichnet. Bei ihrer ersten Teilnahme holte sich auch die Firma Münstermann, die sich auf Hinweis der IHK beworben hatte, den zweiten Platz. Erfolgreich war aber nicht nur Münstermann allein, sondern im Grunde ganz Telgte, denn ausgezeichnet wurde von der Jury das Telgter Modell.
Die kleine Abordnung aus Westbevern, neben Magdalena und Dirk Münstermann auch sechs Auszubildende der Firma, wurde von den Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (CDU) und seinem SPD-Kollegen Bernhard Daldrup auf der feierlichen Preisverleihung im Bundeswirtschaftsministerium empfangen.
„Viele reden darüber, Schulen und Unternehmen enger miteinander zu vernetzen. Wie es funktioniert, das hat die Bernd Münstermann GmbH & Co. KG mit ihrem Telgter Modell bewiesen. Von der Grundschule bis in die gymnasiale Oberstufe erhalten Kinder und Jugendliche dank der Kooperationspartner wertvolle Einblicke in die Berufswelt. Wir sagen: Weiter so – und gratulieren herzlich zum Ausbildungs-Ass in Silber“, heißt es in der Laudatio an das Unternehmen.
„Für uns ist das natürlich zugleich Bestätigung und Ansporn“, freute sich Magdalena Münstermann, gestern am Tag nach der Preisverleihung. Erst in Berlin hatte man den Westbevernern mitgeteilt, dass sie zu den Ausgezeichneten gehören.
(Westfälische Nachrichten, Björn Meyer, 03. November 2015)
Telgte - Das Telgter Modell ist längst zu einer Erfolgsgeschichte geworden, die nun auf sieben Jahre engagierte Kooperation zwischen Unternehmen, Schulen und der Stadtverwaltung zurückblicken kann. Um sich selbst einmal auf den Prüfstand zu bringen, trafen sich am Montag rund 100 Lehrkräfte und Gewerbetreibenden in den Räumen der Firma Münstermann.
Zu Beginn gab Andreas Bäumer (Wirtschaftsförderer bei der Stadt) einen Rückblick auf die Arbeit des Telgter Modells. Danach stellte Torsten Schwarthoff (B&S Werbeagentur) den neuen Internetauftritt der Initiative vor. Dieser soll in Zukunft auch für das Smartphone verfügbar sein.
Die Erfahrungswerte der Kooperationsmitglieder standen danach im Blickpunkt und wurden von Mike Atig moderiert. „Die Türen der Unternehmer sind offen“, hatte dieser feststellen können. Doch auch in den Grundschulen bestünde schon Bedarf, die Mittel der Gewerbetreibenden zu nutzen und davon zu profitieren, wie Silke Neier, Schulleiterin der St.-Christophorus-Grundschule anmerkte. Gebrauch davon habe sie schon in der Firma Münstermann machen können. „Heute braucht man anschauliches Material“, meinte Neier. Dies fördere das Interesse, das gerade in einem für die Entwicklung wichtigem Zeitfenster von Bedeutung sei.
„Wir müssen das Thema in der gesamten Bildungskette begleiten“, sagte Magdalena Münstermann. Sie betonte, dass die Grundlagen dafür in der Grundschulzeit liegen. Man müsse die Idee des Telgter Modells jedoch regelmäßig in den Schulen auffrischen, da die Lehrerschaft in den Kollegien Veränderungen unterliege, meinte ein Besucher. Wie wichtig die Initiative für die Schüler ist, brachte Inge de Lange als Leiterin der Sekundarschule auf den Punkt. „Ohne das Telgter Modell ginge es so nicht.“ Darüber, dass der Kontakt zwischen Schule und Unternehmen die Durchführung der Schulpraktika erleichtere, waren sich die anwesenden Lehrer einig.
Ein weiteres Thema war die notwendige Lebenspraxis und die intensive Vorbereitung auf das Berufsleben, die auf den Lehrplan gehöre. „Arbeit gehört zur Lebensqualität“, meinte etwa Magdalena Münstermann dazu. Dies müsste dem Nachwuchs vermittelt werden.
„Das Netzwerk läuft insgesamt gut“, stellte Andreas Bäumer im Verlauf der Veranstaltung klar. Trotzdem wünsche er sich, dass man noch mehr aufeinander zugehe. „Man braucht die persönliche Ebene.“ Diese soll bei einem nächsten Termin intensiviert werden. Mindestens einmal im Jahr, so der Wunsch vieler Anwesenden, möchte man sich an einem „runden Tisch“ sehen.
(Westfälische Nachrichten, Anne Reinker, 10. Juni 2015)
Telgte - Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren können zwei Wochen in den Sommerfeien an einem Theaterprojekt in Telgte teilnehmen, Firmen besuchen und gleichzeitig Berufe ganz praktisch im Handwerkskammer-Bildungszentrum in Münster kennenlernen.
Was erwarten meine Eltern von mir? Was sind gesellschaftlich anerkannte Berufe? Diese Fragen beschäftigen junge Menschen – und oftmals vergessen sie (oder trauen sich nicht), sich zu fragen, was ihre eigenen Wünsche und ihre eigenen Träume sind. So formulierte es am Mittwoch im Telgter Rathaus sinngemäß die Unternehmerin Magdalena Münstermann. „Träume kann man auch auf Umwegen realisieren“, machte wenig später im Zimmer 115 Michaela Kohls vom Kolping-Bildungswerk Mut, den eigenen Weg und nicht den eines anderen zu gehen.
Genau hier will das „Betriebliche Theaterprojekt in den Sommerferien“ im Rahmen des „Telgter Modells“ ansetzen, für das unter anderen die beiden Frauen warben: Das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit von Zwölf- bis 16- Jährigen aller Schulformen sollen gestärkt werden. Wie genau? Das erläuterten neben Münstermann und Kohls Stefanie Pfennig von der Familiengenossenschaft Münsterland, Andreas Bäumer für die Stadt Telgte, Dirk Münstermann von der gleichnamigen Firma, Rita Niemerg für den Kreis Warendorf, Beate Trautner als verantwortliche Theaterpädagogin sowie Carsten Haack von der Handwerkskammer. Sie alle wünschen sich, dass bis zu 60 Jugendliche zwei ereignisreiche Wochen erleben. Die Eltern müssen lediglich dafür sorgen, dass ihr Nachwuchs um 9 Uhr zur Kardinal-von-Galen-Realschule in Telgte kommt; alles weitere wird organisiert – etwa Fahrten zum Handwerkskammer-Bildungszentrum in Münster.
Denn es wird keineswegs in den zwei Wochen „nur“ Theater gespielt und „nur“ ein Stück entwickelt. Im Bildungszentrum werden die Teilnehmer dieser besonderen Ferienfreizeit an Ausbildungsberufe herangeführt: Sie können etwa Bühnenbild und Kostüme selbst erstellen und erfahren, was Mediengestalter tun.
Ganz wichtig war allen Akteuren zu betonen, dass es kein festes Programm gibt. Auf die Interessen und Wünsche der Zwölf- bis 16-Jährigen wollen Beate Trautner oder das Team um Carsten Haack von der Handwerkskammer eingehen.
Wer Theater spiele, der lerne, Gefühle abzurufen und zuzulassen. Das sei auch im Alltag wichtig. Teamfähigkeit sei beim Theater unerlässlich, sagte Beate Trautner. Jugendlichen berufliche Orientierung im Rahmen eines Theaterprojektes zu bieten – „das ist eine super Verbindung“, brachte es Magdalena Münstermann auf den Punkt.
(Westfälische Nachrichten, Bettina Laerbusch, 05. Juni 2015)
Telgte - „Das Telgter Modell ist ein Phänomen“, lobt Bürgermeister Wolfgang Pieper das Netzwerk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, eine bessere Interaktion zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Schule herzustellen. Am 10. Juni 2008 startete das Modell, damals mit acht Unternehmen. Bis heute hat sich die Zahl derer, die mitmachen, vervielfacht. 96 Firmen sind dabei.
Die „Mutter des Gedankens“, so Pieper, Magdalena Münstermann, will den bisher so erfolgreichen Weg weiter fortsetzen – und glaubt gerade deshalb, dass es an der Zeit sei, vieles einmal auf den Prüfstand zu stellen. „Wir wollen Unternehmer und Schule an einen Tisch bringen, um zu hören, was gut läuft und was verbessert werden kann“, sagt die Firmenchefin aus Westbevern. Einig sind sich die Beteiligten derweil: Das Telgter Modell ist es wert, dass weiter Energie reingesteckt wird, denn die generierten Vorteile seien unübersehbar. Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren vermehrt erkannt, wie groß das Potenzial der heimischen Jugendlichen sei und auch das Wissen der Schüler, wie breit das Angebot vor Ort ist, sei gewachsen, so der Bürgermeister.
Trotzdem, das macht Magdalena Münstermann klar, bleibt noch einiges zu tun. „Meine Vision ist es, dass kein Schüler den Übergang von Schule zur Arbeit nicht schafft“, sagt sie und fügt an: „Ich glaube, jeder Jugendliche hat ein Talent, zu oft kennen wird das nur nicht.“
Damit sich das weiter ändert, glaubt Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer: „Es ist wichtig, mal wieder aufeinander zuzugehen und zu schauen, was es für Projekte gibt und geben kann.“
Das Treffen findet am 8. Juni von 19 bis 20.30 Uhr bei der Firma Münstermann statt. Viele Unternehmen und nahezu alle Telgter Schulen haben sich angemeldet. Ausdrücklich sind auch Betriebe eingeladen, die sich bislang nicht am Telgter Modell beteiligen.
(Westfälische Nachrichten, Björn Meyer, 28. Mai 2015)
Telgte (jus) - In den sieben Jahren seines Bestehens hat es sich zu einem Erfolgsprojekt und Exportschlager gemausert: das Telgter Modell. Jetzt soll eine Konferenz am 8. Juni dazu dienen, Bilanz zu ziehen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Mit acht Betrieben ist das Telgter Modell im Juni 2008 gestartet, heute sind rund 100 Unternehmen auf der Plattform im Internet vertreten und aktiv in mehreren Projekten. „Eine Erfolgsgeschichte“, wie Bürgermeister Wolfgang Pieper betonte. Grundidee sei vor sieben Jahren gewesen, die bis zu diesem Zeitpunkt zum Teil vollkommen voneinander abgeschotteten Lebenswelten von Schule und Wirtschaft in Kontakt zu bringen. „Gleich zwei positive Nebeneffekte, die vormals nicht im Fokus gestanden haben, konnten die Akteure zudem verbuchen: Heute wissen die Telgter Schulen um die Vielfalt der Betriebe vor Ort. Dazu kennen die Unternehmen die Potenziale des Nachwuchses“, zeigte sich Pieper beeindruckt.
„Und“, ergänzte Ideengeberin Magdalena Münstermann, „die Betriebe haben sich untereinander gut kennengelernt und arbeiten heute enger und besser zusammen.“ Weil das Telgter Modell vital und flexibel ist, soll es stetig weiterentwickelt werden. Denn: „Die Lebenswirklichkeiten ändern sich rapide. Da müssen wir Schritt halten“, betonte Münstermann. Um die bislang erreichten Ziele und durchgeführten Projekte zu reflektieren und das Modell, das bereits von der Bezirksregierung kopiert und in der Region verbreitet worden ist, neu zu justieren, werden sich am 8. Juni in den Räumen der Firma Münstermann in Westbevern ab 19 Uhr alle drei Partner – Wirtschaft, Schule und Verwaltung – an einen Tisch setzen und unter Moderation von Mike Atig über zukünftige Projektideen diskutieren. 40 Unternehmen, drei Grundschulen und alle vier weiterführenden Schulen haben bereits ihr Kommen zugesagt, ein Indikator dafür, welch hohen Stellenwert die Zusammenarbeit durch das Telgter Modell in den vergangenen Jahren erlangt hat.
Doch nicht nur in der Wallfahrtsstadt: „Wir erhalten immer wieder Anfragen aus Münster und den umliegenden Kreisen, sowohl von Schulen als auch von Betrieben, ob eine Kooperation möglich ist“, erklärt Münstermann die Strahlkraft des Projekts. Ausgeschlossen ist eine Teilnahme auch über die Stadtgrenzen nicht, die Organisatoren freuen sich aber vor allem über heimische Betriebe, die sich dem Netzwerk anschließen möchten und auch an der Veranstaltung am 8. Juni teilnehmen.
(Die Glocke, Julia Stempfle, 20. Mai 2015)
Telgte - Bis Februar müssen sie sich entschieden haben, die Schüler und Schülerinnen der Kassen 9 und 10 der Haupt- und der Realschule. Wollen sie weiter zur Schule gehen? Oder möchten sie lieber eine Ausbildung beginnen? Entscheidungshilfen sollte der Informationsabend am Montagabend im Schulzentrum geben.
Bis Februar müssen sie sich entschieden haben, die Schülerinnen und Schüler der Kassen 9 und 10 der Haupt- und der Realschule. Wollen sie weiter zur Schule gehen? Oder möchten sie lieber eine Ausbildung beginnen? Entscheidungshilfen sollte der Informationsabend am Montagabend im Schulzentrum geben.
Elisabeth Glock, kommissarische Leiterin der Clemensschule, und Wolfgang Matschke, stellvertretender Leiter der Kardinal-von-Galen-Realschule, begrüßten Schüler und Gäste – und sofort danach strömten die Jugendlichen, oft in Begleitung ihrer Eltern, an die Stände. Es präsentierten sich unter anderen sieben Berufskollegs. Auch das Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium war vertreten, ebenso wie die Agentur für Arbeit.
Über 400 Berufe in 130 Bereichen stehen den Schülern in Telgte und Umgebung zur Verfügung. Wer blickt da noch durch? Begriffe schwirrten durch den Raum: Berufsgrundschuljahr, Praktikum, Fachhochschulreife, Duales System, Vollabitur.
Arnold Kortenstedde vom Paul-Spiegel-Berufskolleg bemerkte: „Die Schüler hier sind gut vorbereitet. Mindestens drei Viertel haben sich schon für einen beruflichen Bereich entschieden und suchen gezielt die passende Schule.“
Daniel Tidde weiß schon genau, dass er das Gymnasium verlassen wird, um zum Hans-Böckler-Berufskolleg, Bereich Elektrotechnik, zu wechseln und dort sein Abitur zu machen. Seine Brüder und sein Vater hatten diese Richtung ebenfalls eingeschlagen. Gefallen hat ihm und seinem Vater, mit welcher Begeisterung der Lehrer dieser Schule am Beratungsstand agierten. Das mache die Entscheidung noch sicherer.
„Natürlich schicken die Schulen hier ihre besonders motivierten Mitarbeiter hin,“ meinte Timo Mersmann, Lehrer am Adolf-Kolping-Berufskolleg. Er wollte den Stress für Schüler und Eltern ein wenig verringern: „Das Wichtigste ist, sich für einen Bereich zu entscheiden. Es ist ja nur der erste Schritt in die Berufswahl, und es gibt an vielen Stellen eine Durchlässigkeit im System.“ Deshalb sei bei der Berufswahl der „Plan B“ wichtig.
Dass diese Berufsmesse ein wichtiger Umschlagplatz für Informationen ist, erlebte Dirk Münstermann, der das Telgter Modell vertrat, immer wieder: „In den nächsten Wochen werden wir viele Anfragen für die Vorpraktika bekommen, die Voraussetzung für viele Fachschulausbildungen sind.“
(Veronika Sandmann, Westfälische Nachrichten, 06. Dezember 2014)
Telgte/Westbevern - 233 Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen des Gymnasiums waren in insgesamt 44 Betrieben unterwegs. Jeweils zwei Unternehmen konnten sich die Pennäler intensiver anschauen. Insgesamt 466 Kontakt wurden – rein mathematisch – geknüpft.
Luca hat die Betriebserkundung der achten und neunten Klassen des Gymnasiums einen großen Schritt weiter gebracht. „Ich werde mein Praktikum in einer Schreinerei machen“, sagt er. Ein Grund für diese Entscheidung sei der Besuch in der Tischlerei Stumpe in Raestrup gewesen. „Das fand ich sehr interessant“, sagt der Pennäler rückblickend.
Genau das ist für den stellvertretenden Schulleiter Ralf Brameier wichtig. „Die Betriebserkundung soll gleichsam Türöffner sein“, betont er. Ob anschließend ein Praktikum folge, eine Bewerbung um eine Lehrstelle oder einfach nur die Erkenntnis: „Das ist doch nichts für mich“, sei dabei eher zweitrangig.
Bürgermeister Wolfgang Pieper sieht das sehr ähnlich. „Beide Seiten profitieren“, sagt er und verweist auf die Möglichkeit, einerseits erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen, andererseits biete das Konzept aber auch für die Betriebe die Chance, sich frühzeitig nach geeigneten Kandidaten umzusehen.
Das sieht Claudia Jonas, Junior-Chefin des gleichnamigen Betriebs im Kiebitzpohl, sehr ähnlich: „Schließlich macht der demografische Wandel auch vor uns nicht halt“, sagt sie. Und: Je früher sich die Schüler mit dem Thema Berufswahl beschäftigten würden, umso leichter sei anschließend auch die richtige Berufsfindung, betont sie.
Mehrere Monate hatten Gerd Schumacher vom Gymnasium sowie Andreas Bäumer von der städtischen Wirtschaftsförderung das Mammut-Projekt vorbereitet. 233 Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen waren in insgesamt 44 Betrieben unterwegs. Jeweils zwei Unternehmen konnten sich die Pennäler intensiver anschauen. Insgesamt 466 Kontakt wurden – rein mathematisch – geknüpft.
Das Spektrum war weit gefasst. Die „Renner“ im Angebot waren nach Aussagen des stellvertretenden Schulleiters Ralf Brameier die Tierklinik, das St.-Rochus-Hospital und die Kindertagesstätte Zwergenwiese. Allein für die Plätze in dem Kindergarten an der Ritterstraße hatten sich 30 Schüler beworben. „Das hat alles dazu geführt, dass zehn Unternehmen mehrere Führungen angeboten haben“, betont Brameier.
Auch die Lokalredaktion Telgte der Westfälischen Nachrichten hatte Besuch von Gymnasiasten. Die informierten sich dabei nicht nur über den Beruf eines Redakteurs, sondern über die Zeitungsproduktion insgesamt. Redakteur Thomas Biniossek und Kollegen, darunter auch Dominik Hülsmann, der aktuell ein Praktikum bei der Zeitung macht, erläuterten dabei unter anderem, wie die Informationen in die Zeitung kommen.
Für Gerd Schumacher, der die Aktion auf der Seite der Schule federführend koordiniert hatte, war die Premiere ein großer Erfolg. Das Ziel müsse es jetzt sein, das Ganze an der Schule zu etablieren, um den Achtklässlern auf diese Weise die Möglichkeit zu geben, erstmals in die Berufswelt hineinzuschnuppern und bereits für ihre Praktikumsplanung in der Jahrgangsstufe neun sicherer in ihrer Entscheidung zu sein.
(Westfälische Nachrichten, Andreas Große Hüttmann, 23. Oktober 2014)
Telgte/Westbevern - Unter dem Motto „Alles Theater! Entdecke Deine Stärken“ haben 30 Schüler aus Telgte und Umgebung in den vergangenen zwei Wochen ihr eigenes Theaterstück komplett selbst auf die Beine gestellt.
Unter dem Motto „Alles Theater! Entdecke Deine Stärken“ haben 30 Schüler aus Telgte und Umgebung in den vergangenen zwei Wochen ihr eigenes Theaterstück komplett selbst auf die Beine gestellt. Möglich machte dies die Familiengenossenschaft Münsterland, das Kolping-Bildungswerk des Diözesanverband Münster, das Handwerkskammer Bildungszentrum Münster (HBZ), die Firma Münstermann, die Stadt Telgte und der Kreis Warendorf.
Im HBZ machen die Jugendlichen unter fachlicher Anleitung und mit großem Ehrgeiz bis kurz vor der heutigen Aufführung nicht nur Drehbuch, Kostüme, Make Up und Styling selbst, sondern bauten auch alle Requisiten in Eigenregie. Der zwölfjährige Luc Peters malt eine Häuserwand auf Pappe: „Mit dem Pinsel geht das nur langsam, weil man keine Fehler machen darf. Das ist eine gute Geduldsübung“, sagt er und schaut wieder auf die Pappe.
Damit die Bühnenbilder rechtzeitig fertig werden, drückt Maxim Bestvater auf den Fön und erklärt: „So wird die Farbe schneller trocken.“ Schneller verläuft wenig später bei Malte und Vincent das Sprayen im Blaumann: „Das ist echt cool.“ Lara hat derweil keine Probleme mit dem Text lernen: „Das geht einfacher als Vokabeln zu pauken.“ Und das Lampenfieber? „Das ist auch weg“, freut sich Lara. Das ist mit ein Verdienst des bekannten Theaterpädagogen Peter Paul. Er schulte mit einem Team die Jugendlichen nicht nur in Schauspiel, Improvisation, Humor und Emotion, sondern auch in Persönlichkeitsentwicklung und sicherem Auftreten. „Das wird auch für die spätere Berufslaufbahn wichtig sein“, weiß Handwerkersohn Paul. „Durch die Rollenspiele sind wir gewachsen“, sagt die zehnjährige Vivienne. Für ihre Rollen stellen sich die Jugendlichen bis in kleinste Detail authentisch wirkende Kostüme und Accessoires zusammen. So wählte Marie als HBZ-Dame eine strenge Hochsteckfrisur, viel Rouge und eine Laptoptasche.
Der 15-jährige Roman Freye baute aus Holz und Pappe eine Hausattrappe, die beim WN-Fototermin als Feuertaufe auch dem Ansturm zahlreicher Jugendlicher standhielt. Nun hat er noch Zeit mit Insa John aus Vadrup Blumen zu malen, auszuschneiden und anzukleben. Der elfjährige Tim Jonas findet die vielen verschiedenen Bereiche des Handwerks, in welche die jungen Theatermacher mit Feuereifer reinschnuppern, „supergut“. Und als coole Schauspieler stylt er sich die Haare natürlich selbst. Mädchen wie Larissa und Caroline schminken sich gegenseitig: „Das wir hier mit vielen Jugendlichen uns gemeinsam ausprobieren können, finden wir echt klasse. Und wir lernen so viele spannende Berufe kennen.“ Larissa kann sich vorstellen, später auch beruflich als Schauspielerin Fuß zu fassen.
Malte und Vincent bringen die gute Stimmung auf den Punkt: „Zuhause hätten wir in den Ferien nur abgehangen. Aber hier machen wir echt tolle Sachen.“ Und die sieht man heute bei der Theateraufführung um 16 Uhr in ungewöhnlicher Umgebung, denn die Vorführung des Stücks „Liebe zum Sprayen“ findet auf dem Gelände der Firma Münstermann statt. Der Eintritt ist frei.
(Von Peter Sauer; Westfälische Nachrichten vom 18. Juli 2014; )
Telgte - Zum vierten Mal seit dem Projektstart 2011 werden Schüler der zehnten Klasse einen Tag (26. Februar) unter dem Motto „Handarbeit – Bildwerk“ in Telgter Unternehmen gehen, um die Arbeitswelt auf Skizzen festzuhalten. Später sollen dann im Kunstunterricht große Bilder daraus entstehen. Skizzen zeichnen, malen, beobachten – und das alles während der Arbeit. Für viele Arbeitnehmer ein Traum, für die Arbeitgeber wiederum ein Schreckensszenario – für einige Schüler des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums bald Realität. Zum vierten Mal seit dem Projektstart 2011 werden Schüler der zehnten Klasse einen Tag (26. Februar) unter dem Motto „Handarbeit – Bildwerk“ in Telgter Unternehmen gehen, um die Arbeitswelt auf Skizzen festzuhalten. Später sollen dann im Kunstunterricht große Bilder daraus entstehen. Von den angeschriebenen Betrieben haben bislang zehn ihre Zusage gegeben. Um die voraussichtlich gut zwei Dutzend Schüler unterzubringen: „Wäre es natürlich toll, wenn sich noch der eine oder andere Betrieb mehr meldet“, sagt Stefanie Tebben, neben Anja Kreysing und Angelika Ulrich eine von drei Kunstlehrerinnen, die das Projekt betreuen. Für die Schüler springt neben der künstlerischen Herausforderung noch ein weiterer positiver Aspekt heraus. „Sie müssen mit den Unternehmen in Kontakt treten, sich selber vorstellen und eine Art Kurzbewerbung schreiben. Für viele ist das eine neue und gewinnbringende Erfahrung“, erklärt Kreysing. Die bisherige Praxis zeige den Erfolg. „Die Schüler sind produktiv und neugierig“, verrät Kreysing. Zudem hätten im vergangenen Jahr einige Schüler ihre Bilder sogar an die Unternehmen verkaufen können. Nach Beendigung des Projekts wird es, wie schon im vergangenen Jahr, eine Ausstellung aller Werke im Rathaus geben.
(Von Björn Meyer, Westfälische Nachrichten vom 13. Januar 2014)
Telgte - „Schon mittags, als die Kollegen wieder aus den Betrieben kamen, hatte ich das Gefühl, dass es richtig gut gelaufen ist.“ Ralf Brameier, der stellvertretende Schulleiter des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums blickt noch immer mit spürbarer Begeisterung auf die Weiterbildung des Kollegiums zurück, bei dem die rund 70 Lehrer morgens in 32 Telgter Betrieben unterwegs waren.
„Schon mittags, als die Kollegen wieder aus den Betrieben kamen, hatte ich das Gefühl, dass es richtig gut gelaufen ist.“ Ralf Brameier, der stellvertretende Schulleiter des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums, blickt noch immer mit spürbarer Begeisterung auf die Weiterbildung des Kollegiums zurück, bei dem die rund 70 Lehrer morgens in 32 Telgter Betrieben unterwegs waren, um nachmittags in Gremien und dem Plenum die neuen Erfahrungen zu diskutieren. „Das war nicht nur eine tolle Abwechslung zu normalen Fortbildungen, sondern mit seinem großen Praxisteil für alle Beteiligten etwas ganz Neues. Und es hat von Anfang an zu Ergebnissen geführt“, berichtete Brameier, der zusammen mit dem städtischen Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer diese Veranstaltung geplant und durchgeführt hatte.
Die Fortbildungsmaßnahme wurde von langer Hand vorbereitet. Dass sich so viele Firmen schnell bereiterklärten, den Gymnasiallehrern Einblicke in ihren Betriebsablauf zu gewähren, freut Brameier. „Damit hatten wir in diesem Maß nicht gerechnet. Wir konnten sogar nicht alle Angebote wahrnehmen.“ Die Pädagogen besuchten in Kleingruppen jeweils zwei Betriebe, „wobei die Interessen der Kollegen Berücksichtigung finden sollten“, so der stellvertretende Schulleiter weiter. „Ein Bio- oder Erkundelehrer zu Besuch auf dem Hof Boge mit seiner Biogasanlage macht durchaus Sinn. Und ein Physiklehrer bei Vinnenkötter, wo es eine Braun´sche Röhre gibt, ebenso.“
Ein erstes Resultat für die Lehrer war, und das überraschte selbst Brameier, dass „es hier vor Ort zahlreiche global player gibt, also Firmen, die weltweit operieren“. Hinsichtlich der Berufsfindung der Schüler, die am Gymnasium angeboten werde, durchaus ein interessanter Aspekt. „Viele unserer jungen Erwachsenen wissen gar nicht, welche Möglichkeiten der Ausbildung sich ihnen hier in Telgte bietet.“
Um dieses Wissen zu verstärken, werden Firmenvertreter jetzt ans Gymnasium kommen, um ihren Betrieb und die Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen. Und Schüler sollen zudem in die Betriebe gehen, um sich ein Bild der Arbeitsabläufe zu machen. „Viele unserer Absolventen, die ja noch sehr jung sind, wissen nicht, was sie nach der Schulzeit machen wollen. Eine Ausbildung kann durchaus eine Chance sein zu entscheiden, wohin es schließlich geht“, so Brameier. „Und durch diese Fortbildung haben wir nun einen Fuß in der Tür zu möglichen Ausbildungsstätten“, freut er sich.
Wichtig sei zudem gewesen zu erfahren, was sich Betriebsleiter von ihren Auszubildenden neben sozialen Kompetenzen wünschen „und worauf wir an der Schule Schwerpunkte legen müssen“. Rechtschreibung sei ein solches Thema, dem sich die Fachschaft Deutsch widmen werde. Rechenfertigkeiten auch ohne Taschenrechner sei ein weiteres, was von den Firmen gefordert werde.
Das wurde im Anschluss an die Betriebsbesichtigungen in Kleingruppen diskutiert und anschließend im Plenum vorgestellt. „Die gute Stimmung bei den Kollegen bei dieser Fortbildung hat sehr schnell zu Ergebnissen geführt, die wir nun umsetzen müssen“, so der Schulleiter. Das Thema Beruf werde am 10. Februar Thema des Fachausbildungstages sein.
In etwa einem Jahr gelte es dann zu schauen, was daraus geworden ist. „Sicherlich wird das Berufsfindungsfeld an unserer Schule neue Wege gehen. Ich bin mir ganz sicher, dass unsere Schüler das dankend annehmen“, so Brameier.
(Von Thomas Biniossek, Westfälische Nachrichten vom 08. Januar 2014)
Telgte - Gut besucht war die Bildungsmesse für die Schüler der Haupt- und der Realschule. Dabei hatten sie die Möglichkeit, sich über weiterführende Angebote zu informieren.
Wir machen das jetzt schon zum wiederholten Mal, zehn Messen waren es mindestens schon.“ Wolfgang Matschke, Organisator der Bildungsmesse für die Schüler der Real- und der Hauptschule, weiß selbst nicht mehr so genau, wann die erste Veranstaltung dieser Art stattgefunden hat. Doch er sieht es ähnlich wie Mitorganisatorin Elisabeth Glock. „Die Bildungsmesse ist eine Institution“, sagt die Hauptschullehrerin.
Wie in den Jahren zuvor war das Prinzip am Montagabend denkbar einfach: Berufsbildende Schulen aus dem Umkreis, vor allem aus Münster und Warendorf, stellten sich in der Aula des Schulzentrums rund 150 interessierten Schülern der Klassen neun und zehn sowie deren Eltern vor. „So können wir den Schülern auf einen Blick alle Angebote zeigen“, bringt Matschke das Konzept auf den Punkt. Vor allem für die Zehntklässler sei die Veranstaltung eine Weichenstellung, da sie sich mit dem kommenden Halbjahreszeugnis an den Schulen bewerben müssen.
An diesem Punkt ist auch die Realschülerin Nadine Schulze angelangt: Sie strebt eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten an und informiert sich deshalb speziell über diese Angebote. „Das hat mich schon von klein auf interessiert, und ich habe auch schon einige Praktika gemacht“, erzählt sie. Außerdem kennt sie Teile des Berufsbildes schon aus ihrer Tätigkeit als Schulsanitäterin.
Dass die Schüler sehr interessiert an den Angeboten sind, bemerken auch die Vertreter der ausstellenden Bildungsanstalten. „Wir haben jedes Jahr neue Schüler aus Telgte“, erzählt beispielsweise Paul Meltz vom Ketteler-Berufskolleg aus Münster, das auf Agrarberufe und Tätigkeiten in den Bereichen Bau-, Holz- und Fahrzeugtechnik spezialisiert ist. Auf die Organisation der Telgter Messe angesprochen, gerät Meltz ins Schwärmen: „Telgte ist die am besten organisierte Veranstaltung dieser Art.“
Diese Einschätzung trifft bei manchen Eltern nicht auf uneingeschränkte Zustimmung. „Die Idee der Bildungsmesse ist gut, aber zumindest einige Schulen bringen zu wenige Ansprechpartner mit“, kritisierte eine Mutter.
Alle Hände voll zu tun hatten die Vertreter des Paul-Spiegel-Berufskollegs, die gleich mit drei Lehrern gekommen waren. „Bei uns war eine Menge los“, resümiert Arnold Kottenstedde.
Nach nur einer Stunde ebbt der große Andrang wieder ab. Nicht etwa, weil der Hausmeister die Türen abschließen will: „Viele Schüler suchen sich schon im Vorfeld die für sie passende Schulen heraus und gehen gezielt auf diese zu. Deshalb dauert es häufig nicht lange“, hat Wolfgang Matschke eine Erklärung. Eine Wiederholung der Messe im kommenden Jahr wird es geben. „Wir kommen wieder“, verspricht Paul Meltz vom Ketteler-Berufskolleg.
(Von Julius Schwerdt, Westfälische Nachrichten vom 11. Dezember 2013)
Telgte - „Ich bin begeisterter Zeitungsleser“, verrät Hendrik Schwarze gegen 9.30 Uhr an diesem Morgen. Für den Englisch- und Sportlehrer des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums war es daher klar, dass er die Gelegenheit beim Schopfe packt, als sich die Chance bot, den Redaktionsalltag in einer Tageszeitung für einige Stunden kennenzulernen. Die Lehrer des Gymnasiums besuchten gestern insgesamt 32 Betriebe in Telgte, um sich selber einen Eindruck von den Arbeitsabläufen vor Ort zu machen. Allerdings nicht hauptsächlich im persönlichen, sondern vor allem in dem Interesse der Schüler.
„Wir haben festgestellt, dass viele Abiturienten, wenn es um ihre berufliche Zukunft geht, orientierungslos sind“, sagte Ursula Hagelstange, Leiterin der Personalentwicklung bei der Firma Winkhaus, stellvertretend für eine Runde aus Firmenvertretern und Verwaltung, die sich am Morgen in bei Winkhaus in unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum zusammengefunden hatte.
Diejenigen, die daran mitunter etwas ändern können, waren daher aufgefordert, sich zwei Betriebe zu wählen, die sie gestern genauer unter die Lupe nehmen durften.
Genau wie Hendrik Schwarze hatten auch Thomas Diesing, Bianca Dellmann, Kristina Kretzschmar und André Rudolph unter anderem den Besuch der Westfälischen Nachrichten gewählt.
Über das, was sie antrafen, waren die Lehrer durchaus erstaunt. Dass es für Schüler etwa durchaus gute Möglichkeiten gebe, als freier Mitarbeiter nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch hautnah in die Arbeitsweise eines Journalisten hereinzuschnuppern, war dabei nur ein wertvoller Tipp, den die Lehrer mit in die Klassenräume nehmen werden. „Mich hat vor allem die Gestaltungsfreiheit beeindruckt“, sagte Thomas Düsing. „Zu dem fällt mir auf, wie ausgeprägt hier im Team gearbeitet wird und wohl auch werden muss. Das ist gerade bei uns Lehrern nicht immer so“, stellte der 45-jährige Kunst- und Geschichtslehrer beim Blick auf die von den Redaktionsmitgliedern gegenseitig korrigierten Artikel fest.
Auch andere Lehrer lobten die Fortbildungsmaßnahme, die der örtlichen Wirtschaft helfen soll, Arbeitskräfte am Standort zu halten. „Ich unterrichte in Telgte, wohne aber in Münster. Es ist daher für mich eine große Chance, den Ort und die Arbeitgeber besser kennenzulernen“, so Stefanie Tebben.
(Björn Meyer, Westfälische Nachrichten, 15. November 2013)
Westbevern - Wenn es nach den Kindern ginge, würden die Nähmaschinen in der Offenen Ganztagsschule Westbevern gar nicht erst auf die Seite gestellt werden, aber leider muss man ja auch noch essen und Hausaufgaben machen. Seit vor gut einem Jahr Magdalena Münstermann den Telgter Grundschulen zehn Nähmaschinen gespendet hat, wird das Nähen immer beliebter.
Wenn es nach den Kindern ginge, würden die Nähmaschinen in der Offenen Ganztagsschule Westbevern gar nicht erst auf die Seite gestellt werden, aber leider muss man ja auch noch essen und Hausaufgaben machen. Seit vor gut einem Jahr Magdalena Münstermann den Telgter Grundschulen zehn Nähmaschinen gespendet hat, wird das Nähen immer beliebter. Das gilt nicht nur für Mädchen: Noah, der Rekordhalter aus Westbevern, erzählt: „Ich hab schon zwölf Stofftiere genäht und die liegen alle in meinem Bett. Außer sie fallen raus, dann liegen sie unterm Bett.“ Bei Stofftieren blieb es natürlich nicht: Als es im Sommer wärmer wurde, begannen die Mädchen sich Kleider zu nähen. Hannah hatte ein zweites genäht: „Weil das erste dringend gewaschen werden musste.“
Die OGS-Leiterin Margret Eickholt lässt sich von der Begeisterung der Kinder anstecken: „Das Nähen ist für die Kinder echt klasse. Da gibt es die pädagogischen Aspekte, wie etwa die Förderung der Augen-Hand Koordination, des Umgang mit einer Maschine, eine Sache zu Ende zu bringen, aber das wirklich Besondere ist, dass die Kinder mit wenig Anleitung schnell etwas Schönes hergestellt haben, auf das sie stolz sein können.“
Im Laufe des vergangenen Jahres haben die Kinder eigene Ideen für neue Schnittmuster eingebracht und auch den sehr direkten praktischen Nutzen kennen- und schätzen gelernt, als z.B. eine auf dem Bolzplatz zerrissene Hose direkt selber geflickt wurde.
Auch in diesem Schuljahr ist das Nähen ein fester Bestandteil der nachmittäglichen Angebote. Denn Noah wünscht sich einen Hund – als 13. Stofftier.
(Westfälische Nachrichten vom 17. September 2013)
Telgte - Drei Tage lang haben 35 Schüler der Clemens-Hauptschule einen Einblick in verschiedene Berufe im Handwerkskammer Bildungszentrum Münster (HBZ) erhalten.
Die Sommerferien haben begonnen. Die Lust auf Schule ist gerade kurz vor den Ferien nicht mehr so groß. Da ist es eine gute Gelegenheit, die Schulbank für drei Tage gegen ein Schnupperpraktikum einzutauschen. Drei Tage lang haben 35 Schüler der Clemens-Hauptschule einen Einblick in verschiedene Berufe im Handwerkskammer Bildungszentrum Münster (HBZ) erhalten.
Während der drei Tage tapezierten, druckten, feilten oder bohrten die Jungen und Mädchen, was das Zeug hielt. Die Achtklässler durften in die Bereiche Maler, Metallbau und Mediengestaltung reinschnuppern. In den einzelnen Gruppen bekamen die Schüler dann verschiedene Aufgaben, die es zu erledigen gab. Im Bereich Metall beispielsweise stellten sie eine Laterne für Teelichter oder einen Stifthalter her.
Die Gruppe im Bereich Mediengestaltung konzipierte derweil Visitenkarten oder Plakate. Wie schwer es ist, zu tapezieren oder eine Schablone für eine Wandverzierung zu entwickeln, das erfuhren die Jungen und Mädchen im Bereich Maler. „Es war sehr lustig und abwechslungsreich. Und es hat natürlich mehr Spaß gemacht als Schule“, fiel der positive Kommentar eines der teilnehmenden Schüler aus.
Die Begeisterung der Jugendlichen während des Pilotprojektes blieb auch den Lehrern der Hauptschule nicht verborgen. „Ich habe nur zufriedene und begeisterte Gesichter während der gesamten Zeit gesehen“, so eine Monika Stöhr, Klassenlehrerinnen einiger Schüler. Dabei steht einem weiteren Besuch im HBZ während der Ferien nichts im Wege. „Ihr könnte dann gerne auch vorbeikommen“, ermutigt Andreas Bendel, Koordinator im Bereich Berufsorientierung des HBZ, die Schüler. Das freute ein Mädchen ganz besonders. Sie meinte prompt zu einer ihrer Schulkameradinnen: „Oh ja! Lass uns das machen!“
Ermöglicht wird das Pilotprojekt von dem Westbeverner Unternehmen Münstermann, der Wirtschaftsförderung Telgte, der Kreisverwaltung Warendorf, dem HBZ sowie der Agentur für Arbeit.
Das Projekt findet im Rahmen des Telgter Modells statt. „Es ist uns wichtig, einen positiven Input bei den Schüler für ihre Weiterentwicklung zu erzielen“, erklärt Magdalena Münstermann, Mitglied der Geschäftsführung. Auch Joachim Fahnemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, sieht nur Positives in dem Vorhaben. „Es ist wichtig, einzelne Berufe für die jungen Menschen praktisch erlebbar zu machen. So können sich die Schüler darüber bewusst werden, wohin sie eigentlich wollen.“
(Von Kerstin Sanders, Westfälische Nachrichten vom 20. Juli 2013)
Telgte - Die Ausstellung „Handarbeit – Bildwerk“ von Schülern des Telgter Gymnasiums wurde am Dienstagnachmittag im Rathaus eröffnet. Bi zum 5. Juli ist sie dort zu sehen.
Ein Geldautomat, aus dem es Taler regnet, und ein Blick hinter dicke Tresortüren sowie eine dreidimensionale Darstellung zum Thema Buch: Das sind nur einige der Werke, die Schüler des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums im Nachklang ihrer Betriebsbesichtigungen im Kunstunterricht erstellt haben. „Das war eine Belebung für den Stoff und eröffnete den Schülern die Chance, ihren Blickwinkel vom Unternehmen darzustellen“, sagte Kunstlehrer Thomas Diesing am Dienstagnachmittag bei der feierlichen Eröffnung.
Zusammen mit seiner Kollegin Anja Kreysing hatte er das Projekt „Handarbeit – Bildwerk“ durchgeführt. Neben praktischen Einblicken in einen Betrieb bei einem Tagesbesuch erfolgte dabei die Aufarbeitung des dort Gesehenen im Rahmen des Kunstunterrichts.
Bürgermeister Wolfgang Pieper lobte die Aktion, die ein weiterer Baustein des Telgter Modells sei und wiederum potenzielle Auszubildende und Unternehmen zusammengebracht habe. „Zugleich hatten die Schüler die wichtige Chance, hinter die Kulissen eines Unternehmens zu blicken und etwas von der Arbeitswelt mitzubekommen“, betonte er.
Denn während es früher üblich gewesen sei, etwas vom Handwerk der Eltern zumeist hautnah mitzuerleben, sei vielen Jugendlichen heute die Arbeitswelt ihrer Mütter und Väter fremd.
Die Werke sind noch bis 5. Juli während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.
(Von Andreas Große Hüttmann, Westfälische Nachrichten vom 25. Juni 2013)
Telgte - Bürgermeister Wolfgang Pieper und sein Fachbereichsleiter Andreas Bäumer waren begeistert. „In nur einer Woche haben sich 47 Betriebe vom produzierenden Gewerbe bis zum Handel bereiterklärt, bei der Aktion mitzumachen“, sagte Bäumer. Im Rahmen des Telgter Modells, initiiert von Magdalena Münstermann, werden am 13. November die Lehrer des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums Unternehmen erkunden.
„In Kleingruppen werden die Kollegen vormittags zwei Betriebe jeweils eineinhalb Stunden besuchen“, erklärte Ralf Brameier. Die Lehrer sollen so Einblicke in die Arbeitsprozesse und die örtliche Wirtschaftsstruktur erhalten. „Nachmittags werden die Erfahrungen in den Fachschaften diskutiert und Möglichkeiten erarbeitet, wie diese in den Unterricht mit einfließen können“, sagte der stellvertretende Schulleiter weiter. Was daraus für die Schule und den Unterricht erwachsen könne, sei ergebnisoffen.
Arbeits- und Erlebniswelt der Eltern seien für deren Kinder oft nicht mehr erfahrbar, erklärte Bürgermeister Pieper. Deshalb sei es immer wichtiger, Arbeitswelten im pädagogischen Umfeld zu zeigen. „Was zuletzt das Speeddating von Real- und Hauptschule bot, soll nun die Betriebserkundung für unser Gymnasium bieten. Das ist ein Gewinn für alle.“
Andreas Bäumer hob hervor, dass diese Aktion zeige, welch ein tolles Netzwerk von heimischen Betrieben und Schulen durch das Telgter Modell geschaffen wurde, das nun wieder zum Tragen komme. „Wenn Lehrer das Erfahrene in die Schule zu den Schülern tragen, ist das eine Lebensbereicherung. Dennoch ist die Erwartungshaltung und das Erleben beispielsweise in Praktika sehr unterschiedlich“, machte Magdalena Münstermann klar. Zudem werde so signalisiert, dass man in Telgte viele attraktive Berufe ergreifen könne.
(Thomas Biniossek, Westfälische Nachrichten vom 15. Juni 2013)
Telgte - Die Jahrgangsstufe 9 des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums absolvierte in den vergangenen zwei Wochen ein Betriebspraktikum, um Einblicke ins Berufsleben zu erlangen. Die 115 Schülerinnen und Schüler entschieden sich für viele verschiedene Bereiche. So machte der eine ein Praktikum bei einem Tischler, der andere verbrachte zwei Wochen im Hotel.
Die Jahrgangsstufe 9 des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums absolvierte in den vergangenen zwei Wochen ein Betriebspraktikum, um Einblicke ins Berufsleben zu erlangen. Jeder der rund 115 Schülerinnen und Schüler musste sich bei einem Betrieb eigener Wahl, wie zuvor im Unterricht erlernt, bewerben. Die Jugendlichen entschieden sich für viele verschiedene Bereiche. So machte der eine ein Praktikum bei einem Tischler, der andere verbrachte zwei Wochen im Hotel.
Sieben Schüler erzählen von ihrer Zeit im Betrieb:
Johanna Billermann aus Westbevern, die in der Takko Fashion Zentrale arbeitete, ist insgesamt sehr zufrieden. Da sie gerne zwei spannende Wochen erleben wollte, hielt sie diesen Arbeitsplatz für zutreffend. Außerdem zeigte sie schon lange Interesse an einer solchen Firma. „Ich weiß zwar nicht, was noch alles auf mich zukommt, aber ich freue mich auf die zweite Woche“, erklärte die 15-Jährige am Montag. Denn ihre Aufgaben waren von Tag zu Tag unterschiedlich. Dadurch lernte sie fast die komplette Firma kennen. Sie war zum Zeitpunkt des WN-Besuchs bereits in den Bereichen Postbüro, Bau und Einrichtung von Filialen, Finanzbuchhaltung und Produktmanagement. Darunter habe ihr letzteres am besten gefallen. Zuständig war sie dabei für die Auslieferungskontrolle.
Sie sagte sogar, die Arbeit dort mache ihr so viel Spaß, dass sie sich vorstellen könnte, sie auch im späteren Leben als Beruf auszuüben. Schließlich gebe es so viele Bereiche, in denen sie in der Firma tätig werden könnte.
„Der einzige Nachteil sind die langen Arbeitszeiten“, erklärt Billermann. Doch insgesamt ist die Schülerin beeindruckt: „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Praktikum so umfangreich werden würde.“ Trotzdem freue sie sich nun wieder auf die Schule.
Svenja Riedel entschied sich dafür, ihr Praktikum in der Kinder- und Jugendarztpraxis Dr. Wigger in Telgte zu machen. Sie hatte schon einige Erfahrungen in diesem Bereich, da sie im Sanitätsdienst der Schule tätig ist. Das war auch der ausschlaggebende Grund bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes. Ihr gefalle es im Praktikum sehr gut, und es mache ihr Spaß, mit Menschen zu arbeiten, erklärte sie am Montag. Vor allem die Aufgabe in ihrer ersten Praktikumswoche, Räume für Untersuchungen vorzubereiten, bereitete ihr viel Freude. Arbeiten an der Rezeption, wie zum Beispiel Karteikarten der Patienten zu sortieren, erledigte sie aber auch gerne. Insgesamt kann sie sich vorstellen, dies später auch zum Beruf zu machen, obwohl sie die langen Arbeitszeiten eher als unangenehm empfand.
Insgesamt sechs Schülerinnen und Schüler absolvierten ihr Praktikum in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik Maria Frieden. Dazu zählten Lisa Schied als Krankenpflegerin, Milena Bockelmann in der Ergotherapie und Christian Marbach, der als Haustechniker arbeitete. Die drei Jugendlichen Jocelyn Meyer, Jana Theilmeier und Philipp Brüning wählten den Bereich Physiotherapie. „Ich interessiere mich sehr für sportliche Aktivitäten mit Menschen und hielt daher diesen Praktikumsplatz für geeignet“, begründete Jocelyn Meyer ihre Entscheidung am Dienstag. Ihr gefalle das Praktikum aufgrund der eigenen Verantwortung, der Integration in das Team und der verschiedenen Aufgaben gut. Zu denen gehörte beispielsweise das Abholen von Patienten für deren Termine oder die Geräte im hauseigenen Fitnessstudio einzustellen.
„Was mir am meisten Spaß gemacht hat, ist die sogenannte Gruppentherapie, bei der wir mithalfen und zu der wir die Menschen abholten“, erzählte Jana Theilmeier. Ihre Vorstellungen von den zwei Wochen wurden ebenfalls erfüllt: „Meine Erwartungen waren vor allem, dass ich auch selbst Hand anlegen darf und dabei etwas lerne.“ Ihr gefalle die Selbstständigkeit und Verantwortung, die die drei Schüler in der zweiten Praktikumswoche zu übernehmen hatten, sowie die entspannte Arbeitsatmosphäre.
Der 16-jährige Philipp Brüning ist ebenfalls positiv überrascht. Die zusätzlichen Aufgaben wie Mithelfen beim Schwimmtraining oder das Geben von Tipps im Fitnessstudio fand er spannend und informativ. Er unterhielt sich gerne mit den Patienten, die sehr offen und freundlich seien. „Der Umgang mit älteren Menschen bereitet mir viel Freude und ist sehr interessant. Allerdings ist es hier anstrengender als in der Schule.“
Wie für die zwei Mädchen ist das für ihn keine Arbeit für das spätere Leben. Allen mache das Praktikum zwar sehr viel Spaß, aber für längere Zeit bräuchten sie mehr Abwechslung. In dieser Richtung würden aber alle gerne bleiben.
In einem ganz anderen Themenbereich war Lukas Minnebusch aus Westbevern tätig. Er absolvierte sein Praktikum beim Landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Milte. Zuvor arbeitete der 16-Jährige bereits freiwillig in der Landwirtschaft. Daher wusste er auch Bescheid, welche Aufgaben wohl anstehen würden. Auf dieses Unternehmen wurde er durch Bekannte aufmerksam. Ihm mache die Arbeit großen Spaß, erläuterte er. Maschinen in der Werkstatt zu pflegen und für den nächsten Tag vorzubereiten, war in den zwei Wochen nicht seine einzige Aufgabe. „Am liebsten fahre ich mit zu den Kunden und erledige die anfallenden Arbeiten auf den Äckern.“
Schon lange steht für den Schüler fest, dass er später in der Landwirtschaft arbeiten möchte. Durch das Betriebspraktikum erhielt er einen genauen Eindruck von der Branche. Ihm gefiel es im Unternehmen sehr gut, und er hatte viel Spaß. Doch beruflich möchte er lieber in einem anderen Bereich der Landwirtschaft tätig werden.
(Paulina Rose, Westfälische Nachrichten vom 20. April 2013)
Telgte - Eine positive Bilanz von „Telgte@work“ zog die Schulleiterin der Clemensschule, Gertrud Gräfin von Plettenberg, bei der Abschlussveranstaltung in der Aula des Schulzentrums. Durch den fruchtbaren Dialog sei es zu einer engen Kooperation von Wirtschaft und Schule gekommen, von der alle profitieren: Betriebe, Schule und Schüler.
Während einer intensiven Vorbereitungsphase werden die Schüler der Klassen 8 bis 10 durch mehrere Praktika auf die Vielfalt der Betriebe im Berufsleben vorbereitet. Etwa 90 Firmen aus Telgte und dem näheren Umland beteiligen sich an der Kooperation mit der Clemensschule. Als Vertreterin der Wirtschaft sprach Magdalena Münstermann, Initiatorin des Telgter Modells, den Schülern Mut zu: „Baut die Stärken aus, die ihr habt!“ Angesichts einer lebendigen Ausstellung mit liebevoll aufbereiteten Stellwänden und Infotischen, an denen die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse in den Betrieben präsentierten, sprach sie ein Lob für die Ausgestaltung aus: „Es ist begeisternd, was ihr auf die Beine gestellt habt.“
Schülerinnen, die sich für ein längeres Praktikum im St. Clemens-Wohnstift entschieden hatten, zeigten den Besuchern eine Konzentrationsübung und regten zum Mitmachen an. Sie hatten in dem Altenheim Biografiearbeit betrieben und mit verschiedenen Gegenständen Bewohner zu Gesprächen über vergangene Zeiten ermutigt. „Einige kamen dabei richtig ans Erzählen“, erinnerte sich Michelle Pentrop stolz.
Zahlreiche Eltern besuchten die Veranstaltung und informierten sich über die Erfahrungen der Praktikanten in der Arbeitswelt. An einem Getränkestand konnten die Besucher Cocktails erwerben, aus gutem Grund: Der Getränkestand selbst war als Übungsfirma ein Schulprojekt, das Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 ausgetüftelt hatten. „Am Anfang stand ein Brainstorming, bei dem wir uns auf ein Produkt geeinigt und unsere Zielgruppe festgelegt haben“, berichtete Lars Greshake, „Wir haben uns dafür entschieden, einmal wöchentlich in der großen Pause Cocktails für einen Euro an unsere Mitschüler zu verkaufen.“ Christine Neufeld ergänzte: „Nachdem das Konzept stand, haben wir die Genehmigung der Schulleitung eingeholt, einen Kredit in Höhe von 75 Euro beantragt und einen Probelauf gestartet. Inzwischen haben wir durch den Verkauf 145 Euro Gewinn erwirtschaftet.“
(Westfälische Nachrichten vom 22. März 2013)
Telgte - Im Rahmen des „Telgter Modells“ konnten nun die Schüler der vier zehnten Klassen der Kardinal-von-Galen-Realschule der Firma Dermasence einen Besuch abstatten – und sich gleich über die passenden Produkte der Kosmetikfirma informieren.
Fast jeder Jugendliche hat mit ihnen zu kämpfen: Pickel, Hautunreinheiten, Mitesser und Co. Und was kann man dagegen tun? Hautpflege ist das Stichwort. Im Rahmen des „Telgter Modells“ konnten nun die Schüler der vier zehnten Klassen der Kardinal-von-Galen-Realschule der Firma Dermasence einen Besuch abstatten – und sich gleich über die passenden Produkte der Kosmetikfirma informieren.
„Wir beteiligen uns seit Jahren gerne am Telgter Modell, denn so können wir unsere Firma vorstellen und gleichzeitig das Interesse an unserer Arbeit wecken“, sagte Produktmanager Michael Behrens. Gleich an vier Terminen sollen die Schüler aber nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens bekommen. Dafür steht Schulungsreferentin Bianca Reiermann zur Verfügung. Mit Einmalhandschuhen und feuchten Tüchern will sie Freiwilligen und deren Haut zu Leibe rücken. „Wir wollen natürlich auch das Thema Hautpflege spannend machen. Schließlich haben viele Schüler schon ein ordentliches Vorwissen“, schmunzelt Behrens. Das liege daran, dass sie bereits in der Schule auf den Tag vorbereitet wurden. Lehrerin Maria Bleker-Tüllinghoff hat beispielsweise die Bedeutung des pH-Wertes im Chemieunterricht besprochen. „Als Chemielehrerin habe ich gedacht, dass man das Thema Säuren und Laugen spannend gestalten kann“, sagte die Lehrerin. Dazu komme, dass man auch Ultraschall in Physik oder den Aufbau der Haut im Biologieunterricht besprochen habe. „Die Schüler sind also schon richtige Experten für die Haut“, schmunzelte sie.
Auch für Behrens ist die Begegnung mit den Schülern spannend: „Es ist schon erstaunlich, welches Feedback man bekommt. Das macht einfach Spaß.“ Und wenn sich ein Jugendlicher für eine Lehrstelle bei Dermasence interessiert? „Dann haben wir eines unserer Ziele im Zusammenwirken mit dem Telgter Modell doch erreicht.“
Von Claus Röttig (Westfälische Nachrichten vom 16. Januar 2013)
Telgte/Köln - Der Siegeszug des Telgter Modells geht weiter: In Köln wurde die Firma Münstermann mit dem Deichmann-Förderpreis gegen Jugendarbeitslosigkeit ausgezeichnet. Dieser 1. Platz ist mit 15 000 Euro dotiert.
Der Siegeszug des Telgter Modells geht weiter: Am Mittwoch wurde die Firma Münstermann in Köln mit dem Deichmann-Förderpreis gegen Jugendarbeitslosigkeit ausgezeichnet. Dieser 1. Platz ist mit 15 000 Euro dotiert. Über 90 Unternehmen beteiligen sich an dem Netzwerk zwischen Schule und Wirtschaft, um Jugendlichen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Angestoßen hatte die Aktion bekanntlich Magdalena Münstermann.
Zu der Feier im Bürgerhaus Stollwerck war eine 18-köpfige Delegation aus Telgte nach Köln gefahren, darunter Magdalena Münstermann und weitere örtliche Unternehmer, Bürgermeister Wolfgang Pieper und Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer von der Stadt, Vertreter von Hauptschule und Gymnasium sowie eine Gruppe Jugendlicher.
Der Deichmann-Förderpreis wurde zum achten Mal verliehen. Damit sollen Projekte, die benachteiligten Jugendlichen zu einer Chance auf dem Arbeitsmarkt verhelfen, als nachahmenswerte Beispiele ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Aktuell seien 350 000 Jugendliche in Deutschland ohne eine Arbeit oder einen Ausbildungsberuf. Betroffen sind besonders Schüler mit schlechten Noten oder Migrationshintergrund. Der Förderpreis belohnt Schulen, Unternehmen und Initiativen, die sich in außergewöhnlicher Weise für diese Jugendlichen engagieren.
Schirmherrin war in diesem Jahr die 3-fache Boxweltmeisterin Susi Kentikian (25). Sie selbst hat sich regelrecht durch das Leben geboxt und weiß, wie wichtig Maßnahmen zur Unterstützung benachteiligter Jugendlicher sind. „Ich habe mich als Migrantin von einer Förderschule über die Hauptschule bis zum Realschulabschluss durchgebissen. Doch hätte ich nicht so viel Unterstützung auf meinem Weg gehabt, wer weiß, wo ich gelandet wäre.“
Bereits seit 2008 erhalten Schüler im Rahmen des Telgter Modells frühe Einblicke in die lokale Wirtschaft. Durch berufsvorbereitende Maßnahmen wie Praktika bekommen die potenziellen Arbeitgeber die Möglichkeit, die Jugendlichen besser kennenzulernen. Andersherum haben aber auch die Schülerinnen und Schüler die Chance, das Arbeitsleben zu entdecken. „Ein Ansatz, der ganz im Sinne des Förderpreises ist und die Jury daher überzeugt hat“, begründete Heinrich Deichmann die Entscheidung für das Unternehmen und das Telgter Modell.
(Westfälische Nachrichten vom 22. November 2012)
Telgte - Dr. Winfried Kösters fand beim sogenannten Speed-Dating zwischen Unternehmen und Schule am Dienstagnachmittag im Bürgerhaus deutliche Worte: „Telgte muss seiner Jugend Perspektiven bieten, sonst geht sie woanders hin“, sagte der Demografie-Experte vor rund 50 Unternehmern aus der Emsstadt und ebenso vielen Lehrern von Haupt- und Realschule.
Dr. Winfried Kösters fand beim sogenannten Speed-Dating zwischen Unternehmen und Schule am Dienstagnachmittag im Bürgerhaus deutliche Worte: „Telgte muss seiner Jugend Perspektiven bieten, sonst geht sie woanders hin“, sagte der Demografie-Experte vor rund 50 Unternehmern aus der Emsstadt und ebenso vielen Lehrern von Haupt- und Realschule.
Zur Untermauerung seiner Thesen ließ er Zahlen sprechen: In den vergangenen rund 45 Jahren hat sich bundesweit die Geburtenrate halbiert. Was für die nachwachsende Generation gut sei, denn jeder bekäme problemlos einen Arbeitsplatz, werde für die Unternehmen zum großen Problem: „Gehen Sie nicht davon aus, dass Menschen aus anderen Teilen der Republik zum Arbeiten nach Telgte kommen. Sondern viel wahrscheinlicher ist, dass Sie um die Arbeitskräfte vor Ort buhlen müssen und wahrscheinlich nicht alle Stellen besetzen können“, sagte der Experte an die Unternehmer gerichtet. Insofern, das machte er ganz deutlich, sei Engagement gefragt. Adidas etwa habe bewusst sein neues Werk im Landkreis Vechta gebaut, weil dort besonders viele junge Menschen wohnen würden und damit der Ausbildungs- und Arbeitskräftenachwuchs langfristig gesichert sei.
Bürgermeister Wolfgang Pieper lobte das Projekt, bei dem sowohl die Unternehmen als auch die Lehrkräfte als Multiplikatoren an einen Tisch kämen, um sich in kurzer Zeit besser kennenzulernen, voneinander zu lernen sowie miteinander zu reden, um dann gezielt Schüler in Ausbildungsplätze vermitteln zu können. „Unser Ziel muss es sein, rechtzeitig den Kontakt zu den Jugendlichen zu knüpfen, um sie als Fachkräfte und als engagierte Bürger an unsere Stadt zu binden“, sagte er.
Doch nicht allein das Kennenlernen stand anschließend im Mittelpunkt, vielmehr wurden auch Lösungsansätze erarbeitet (siehe Kasten). Diese Ideen sowie Teilnehmerlisten wird der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer bald an die Schulen und Unternehmen verschicken. „Wir wollen die hier geknüpften Kontakte nutzen, um beide Seiten noch intensiver als bisher zusammenzuführen“, sagte er zum Abschluss des Projektes.
Hochzufrieden war auch Dr. Winfried Kösters. Der erfahrene Demografie-Experte hatte damit ebenfalls Neuland betreten. „Meines Wissens ist das die erste Veranstaltung dieser Art in Deutschland“, sagte er. Die damit gemachten Erfahrungen will er nutzen und hat bereits der IHK Frankfurt vorgeschlagen, einen ähnlichen Weg zu beschreiten.
Von A. Große Hüttmann (Westfälische Nachrichten, 24. Oktober 2012)
Miteinander reden, voneinander lernen und Hemmschwellen sowie mögliche Vorurteile abbauen: Das sind wesentliche Ziele des sogenannten Speed-Dating zwischen Schule und Wirtschaft, das am 23. Oktober im Bürgerhaus stattfinden wird.
50 Lehrer von Haupt- und Realschule sollen dann – sofern die Resonanz entsprechend ist – auf 50 Unternehmen treffen.
Die Idee dazu entstand im Rahmen des Demografieprozesses. Denn die damit einhergehenden Veränderungen im Ausbildungsmarkt sowie der drohende Fachkräftemangel sind „alarmierende Zeichen, auf die wir reagieren wollen“, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer. Das Ziel der beiden weiterführenden Schulen sowie der Verwaltung ist es, „rechtzeitig den Kontakt zu den Jugendlichen in den Schulen zu knüpfen, um sie als Fachkräfte und als Bürger in Telgte zu binden“.
Moderiert wird das Speed-Dating, bei dem jeder Lehrer kurz jedes Unternehmen und umgekehrt kennenlernen soll, von Dr. Winfried Kösters, der auch den Demografieprozess begleitet hat. Sowohl in Bezug auf unterrichtsbezogene Projekte als auch im Hinblick auf Ausbildungsplatzchancen sollen Pädagogen und Gewerbetreibende miteinander ins Gespräch kommen.
Die beiden Kollegien seien sehr positiv gestimmt, sagten Gertrud von Plettenberg (Hauptschule) und Wolfgang Matschke (Realschule). Das Gymnasium blieb bei diesem Projekt aus Kapazitätsgründen außen vor.
Für Marita Belau und Oliver Stiehl als Berufskoordinatoren der Schulen ist die Aktion ein weiterer Baustein, um die Berufswahlorientierung zu optimieren.
Kräftig die Werbetrommel rührt auch Magdalena Münstermann vom gleichnamigen Maschinenbauunternehmen. „Zu einer perfekten Zusammenarbeit gehören Menschen und Gesichter. An diesem Nachmittag hat man auch als Unternehmer die einmalige Chance, in kurzer Zeit viele Lehrer kennenzulernen und damit wichtige Kontakt für die Zukunft knüpfen zu können.“
Die Einladungen an die Unternehmen wurden gerade erst verschickt. Bis zum 7. September können sie sich zurückmelden.
Von A. Große Hüttmann (Westfälische Nachrichten, 29. August 2012)
Das „Telgter Modell“ hilft Hauptschülern noch während der Schulzeit herauszufinden, was sie nach dem Abschluss machen wollen. Dafür kommen lokale Unternehmer in die Klassen. Viele finden dort künftige Praktikanten, manche auch Lehrlinge. Sogar beim Unkrautjäten. Bitte das Unkraut jäten“, ruft Hildegard Theilmeier durch den Garten, „aber nicht mit der Harke, sondern mit den Händen!“ Die blonde Frau in der grünen Weste verteilt Eimer und Aufgaben an ihre acht Schützlinge, die zwischen Erdbeeren und Tulpen stehen und grüne Pflänzchen aus der feuchten Erde zupfen. Was wie eine Gärtnerkolonne anmutet, ist die achte Klasse der Clemensschule in Telgte bei ihrer wöchentlichen Unterrichtsstunde im Schulgarten. Für die Hauptschüler Dominik Makangu, 15, und Marcel Tegelbeckers, 14, gehört auch solche Praxis zum Alltag. Marcel greift sich eine Hacke, um die Erdbrocken zwischen den Stauden aufzulockern, seine Mitschülerin Dominik macht sich derweil bei den selbstgepflanzten Kräutern zu schaffen. „Die Schüler fühlen sich tatsächlich für ihre Pflanzen verantwortlich“, sagt Theilmeier und freut sich über ihren Unterrichtserfolg. Die 48-Jährige ist selbstständige Gartenbaumeisterin, keine Pädagogin. Die Unternehmerin unterrichtet immer Donnerstag nachmittags Hauptschüler im Schulgarten. Für die Chefin von
acht Angestellten und Mutter von drei Kindern ist das ein gehöriger Extra-Zeitaufwand. „Ich mache das so, wie andere Leute ihren Sport treiben.“ Als Hobby sozusagen – und als Mission, wie sie hinzufügt. Denn Theilmeier ist Pionierin des „Telgter Modells“, einer Initiative von knapp 100 kleinen und mittleren Unternehmen aus dem westfälischen Wallfahrtsstädtchen bei Münster. Auch die Agenturen für Arbeit des Münsterlandes unterstützen die Idee. Das Ziel der Unternehmer und der anderen Institutionen: Wirtschaft und Schule näher zusammenzubringen, Schülern Perspektiven aufzuzeigen und die Lust am Lernen zurückzugeben. Seit 2008 bieten Telgter Firmen Lehrern und Schülern ihre Erfahrungen aus der Praxis für den Unterricht an. Zum Beispiel kommen Unternehmer und ihre Mitarbeiter in den Religionsunterricht, um über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder über Mobbing am Arbeitsplatz vorzutragen. Ein Optiker zeigt in der Projektwoche der Schule, wie das menschliche Auge funktioniert. Und auch die Gartenarbeit ist Pflichtbestandteil des Unterrichts. Über ein eigenes Internet-Portal schreiben die Firmen Praktikums- und Ausbildungsplätze aus. „Ich war von Anfang an von der Idee begeistert, dass wir mit unserem Angebot vor allem Hauptschüler ansprechen“, erläutert Theilmeier. Sie selber hat die Schule mit der mittleren Reife abgeschlossen, bevor sie eine Gartenbaulehre begann. „Denn neben denen, die gut in Theorie sind und das
Abitur machen, gibt es eben auch die praktisch veranlagten Menschen.“ Hubertus Kneilmann-Uekötter, Leiter der Hauptschule, sieht das Engagement der Unternehmer für seine Schüler als „große Bereicherung“, er will die Zusammenarbeit in diesem Jahr sogar noch ausbauen. Den Klassen sollen einzelne „Kooperationsbetriebe“ zugeordnet werden, sodass die Schüler einen direkten Draht zu den Ausbildungsleitern der Firmen aufbauen können. „Wir bringen an der Hauptschule in der Regel nicht die großen intellektuellen Leistungen hervor, aber wir bieten Talente.“ Jens Gronhoff gehört zu den Schülern, die auf die Schule keine Lust mehr haben. Eine Klasse musste er bereits wiederholen. Bei dem Gedanken, bis zum vollwertigen Hauptschulabschluss weiter im Unterricht sitzen zu müssen, verzieht er angeödet das Gesicht. Dennoch hält der 16-Jährige das in Händen, wovon tausende Schulabgänger träumen: einen festen Ausbildungsvertrag. 2011 hatten 11.600 gemeldete Bewerber in Deutschland keinen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative gefunden. Davon waren häufig leistungsschwache Schüler wie Jens betroffen. Der Junge ist durch und durch ein Praktiker: „Es liegt mir, mit Metall zu arbeiten, zu schweißen, zu sägen, am Ofen zu stehen.“ Wenn der Schüler von seinem Praktikum beim Anlagenbauunternehmen Bernd Münstermann spricht, wirkt er gar nicht mehr gelangweilt.
Vorigen Winter hatte er sich aus der Internet-Praktikumsliste des Telgter Modells den Platz ausgewählt und ins Schwarze getroffen. „Ich wusste sofort, dass ich jetzt arbeiten will.“ Seine Klassenlehrerin unterstützte ihn und setzte sich bei seiner Bewerbung für ihn ein. Magdalena Münstermann, Prokuristin der Firma und Initiatorin des Telgter Modells, gab Jens eine Chance: Der Jugendliche verlässt im Sommer die Schule mit einem sogenannten einfachen Abschluss und beginnt eine Ausbildung. Währenddessen kann er seinen normalen Hauptschulabschluss erwerben. „Das wollen wir doch erreichen: den einzelnen Schüler mit seinen Stärken und Schwächen in den Vordergrund stellen“, sagt Münstermann. Azubi- oder Fachkräftemangel war für die Firma mit 200 Mitarbeitern dabei noch nie ein Thema: „Bewerber für unsere sieben Ausbildungsplätze pro Jahr haben wir immer genug.“ Beim Telgter Modell geht es vielmehr um Unternehmenskultur, Wertschätzung und Vertrauen in junge Menschen. Die Prokuristin hatte sich vor einigen Jahren geärgert, dass die Öffentlichkeit Haupt- und Realschüler abstempelte. „‚Hauptschüler können wir nicht mehr gebrauchen‘, hieß es – da stimmt doch etwas nicht“, sagt die 58-Jährige, „die Zeit ist reif, dass wir uns um alle Schüler kümmern.“ Und das nicht aus Nächstenliebe, sondern weil es immer weniger ‚perfekte Bewerber‘ gibt. Chefs müssen lernen, vorhandenes Potenzial
von Jugendlichen für sich zu nutzen. Walburga Westbrock, Inhaberin der Buchhandlung Les Art in Telgte, hatte sich anfangs noch gefragt, wo für eine Buchhändlerin die Berührungspunkte zur Hauptschule sind. „Doch inzwischen bin ich totaler Fan des Modells“, sagt die 49-Jährige. Sechs Praktikanten helfen jedes Jahr in ihrem Laden bei der Warenannahme, Auslieferung und Vorbereitung von Lesungen. Drei von ihnen sind Hauptschüler. „Ich kann ihr Selbstbewusstsein stärken und sie motivieren, nach dem Abschluss vielleicht doch noch einen höheren Schulabschluss dranzuhängen“, sagt sie. Das bringt ihr langfristig besser ausgebildete und begeisterte Bewerber ein – und vielleicht sogar junge Kunden. Für die beiden 16-jährigen Jessica Sczigalla und Kada Malaj war die Buchhandlung voriges Jahr das Traumpraktikum. „Ich habe gelernt, wie man auf Leute zugeht“, sagt Jessica, und Kada ergänzt: „Ich bin mir jetzt sicher, dass ich eine Ausbildung im Handel machen will.“ Kleine Erfolge erzielt die Initiative inzwischen in vielen Betrieben: Auch Hildegard Theilmeier hat eine Lehrstelle in ihrer Gärtnerei an einen Hauptschüler vergeben, obwohl sie sonst eher Abiturienten bevorzugt. Der Schüler hatte sich über die Website des Telgter Modells zum Praktikum beworben. Er arbeitete so gut, dass er nun bleiben kann.
Der Leitgedanke des „Telgter Modells“ ist einleuchtend: Warum sollen sich Firmen nicht schon während der Schulausbildung einbringen, damit sie später bei den Auszubildenden nicht mehr so viel nachzuholen haben? Die Pädagogin und Unternehmer-Ehefrau Magdalena Münstermann rief die Kooperation zwischen lokaler Wirtschaft und Schulen 2008 ins Leben. Gemeinsam mit sieben Firmen aus Telgte machte sie sich an die Arbeit. Die Wirtschaftsförderung der Stadt entwickelte die passende Internetplattform. Inzwischen sind alle Schulen am Ort, auch das Gymnasium und die Grundschulen, eingebunden. Die Idee wirkt: Die Bezirksregierung Münster bietet das Telgter Modell seit vorigem Jahr für alle Kommunen an. Auf der Internetplattform „Wirtschaft und Schule als Partner“ machen bereits 13 Städte mit. Auch Gemeinden außerhalb des Münsterlands haben Interesse an dem Projekt.
(Faktor A - Das Arbeitgebermagazin 03/12)
„Handarbeit – Bildwerk“: Unter diesem Titel haben Oberstufenschüler des Gymnasiums Fotoreportagen in über 20 örtlichen Unternehmen erstellt. Die Ergebnisse wurden im Beisein der Kooperationspartner aus der Wirtschaft vorgestellt. Die Fotos werden nun digital weiter bearbeitet.
Carolin Verenkotte fand den Tag im Rochus-Hospital sehr interessant, zumal sie später in diesem Bereich arbeiten will. Für Luisa Wiehe waren die Eindrücke beim Optiker Blome ganz neu. Auch sie hat von dort viele Impulse mitgenommen.
Die beiden 17-jährigen Schülerinnen des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums gehören zu den jungen Leuten aus der Erprobungsstufe der Schule, die sich an dem Projekt "Handarbeit – Bildwerk“ beteiligt haben. Unter der Leitung von Gabriele Bernhard und Thomas Diesing waren sie für einen Tag in 21 Unternehmen aus Telgte und Umgebung unterwegs – und sie hatten eine Kamera dabei. Aus dem, was sie in den Firmen gemacht und erlebt haben, sind Fotoreportagen entstanden.
„Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht nur touristisch knipsen, sondern sich die Menschen und die Abläufe in den Unternehmen sehr genau anschauen und dabei auch auf Kleinigkeiten achten“, erläuterte Gabriele Bernhard am Freitagabend bei der Präsentation der Ergebnisse. Dazu waren auch die Projektpartner aus der Wirtschaft in die Schule gekommen.
Diese Art des wechselseitigen Kennenlernens bringe aus Sicht des Gymnasiums mehr, als wenn man nur durch Werbekampagnen angelockt werde, sagte Bernhard. Die Schüler hätten so frühzeitig Gelegenheit gehabt, eigene Erfahrungen zu machen und durch Talente unabhängig von Zeugnisnoten zu überzeugen. Für Unternehmen wiederum sei das Projekt eine Chance gewesen, sich als Arbeitgeber zu präsentieren.
„Handarbeit – Bildwerk“ ist eine Fortsetzung früherer Gemeinschaftsprojekte des Gymnasiums mit der Wirtschaft, weitere werden folgen. Die Fotoreportagen werden nun digital weiter aufbereitet und auf die Homepage des Telgter Modells gestellt.
Für Luisa Wiehe hatte die Aktion auch einen ganz praktischen Nutzen. Bei einem Sehtest wurde festgestellt, dass sie eine Brille braucht. Die trägt sie jetzt.
Von Roland Greife (Westfälische Nachrichten, 21. April 2012)
Zutrauen, vertrauen, wertschätzen: Im Münsterland vernetzt das Telgter Modell Schule und Wirtschaft auf eindrucksvolle Weise und hilft den Jugendlichen vor Ort damit schon frühzeitig, Chancen für die Zukunft zu nutzen.
Der Brief kommt einen Tag vor Weihnachten. Nervös öffnet Jens Gronhoff das offiziell aussehende Schreiben. „Wir freuen uns“ steht da, und er weiß in dem Moment, dass er nur noch wenige Monate zur Schule gehen muss. Wo das Stillsitzen und Lernen, acht, neun Stunden am Tag, dem 16-Jährigen oft so sinnlos erscheint. Viel lieber arbeitet er, packt mit an, so wie zu Hause auf dem Bauernhof in Westbevern im Münsterland. Hier, wo sich Wiesen, Felder und Wälder abwechseln, Pferde grasen und die Gehöfte aus dunkelrotem Backstein sind, betreiben seine Eltern eine Forstwirtschaft. Auch nicht wirklich sein Ding, zumal er davon nicht leben könnte. Aber Metallbauer, das ist es. „Aus rohem Stahl ganze Anlagen zu bauen, das bewundere ich, das möchte ich können“, schwärmt der sonst so stille, große junge Mann, und seine Augen leuchten. Im Spätsommer geht’s los. Dass er nach der neunten Klasse die Hauptschule gleich mit einem Ausbildungsvertrag bei der Firma Münstermann in der Tasche verlassen kann, ist nur ein Beispiel dafür, wie gut in der Gemeinde Telgte Schule und Wirtschaft vernetzt sind, seit es das Telgter Modell gibt.
„Hauptschüler sind nicht mehr vermittelbar. Realschüler auch schon nicht mehr so richtig.“ Magdalena Münstermann hat diese Aussagen, die vor einigen Jahren häufig vorgebracht wurden, noch gut in Erinnerung. Mit ihrem Mann Bernd und Sohn Frank Münstermann führt die patente 58-Jährige das gleichnamige Unternehmen für Sonderanlagenbau im Telgter Stadtteil Westbevern, das mit seinen 200 Mitarbeitern international tätig ist – und dessen Werksgelände nur eine kurze Mofafahrt von Jens’ Elternhaus entfernt liegt. „Damals dachte ich irgendwann, alle klagen nur. Warum tun wir nichts?“
Sie tat was. Sprach mit der Clemens-Hauptschule, die auch Jens besucht, und zunächst sieben anderen Unternehmern in Telgte. Ihre Idee: jungen Menschen zusätzlich zu den üblichen Schulpraktika durch Tagespraktika frühzeitig Berufe nahezubringen, sie individuell zu fördern, Interesse zu wecken, Talente zu entdecken, sodass Unternehmen ihrerseits später auf Bewerber treffen, die hoch motiviert sind, wissen, was sie wollen und von der Realität der Berufswelt nicht hoffnungslos überfordert sind. Um Jobmöglichkeiten direkt in der Schule bekannter zu machen, sollten die Unternehmen außerdem Unterricht mitgestalten.
Heute veranschaulicht ein örtlicher Hörgeräteakustiker eine Stunde lang im Bio-Unterricht die komplexe Struktur des Ohrs und in Physik, wie es funktioniert. Ein Modehaus führt in Arbeitslehre in Verkaufspsychologie ein, ein Kinderarzt erläutert in Politik den Aufbau des Gesundheitssystems. Auszubildende der Firma Münstermann berichten im Englischunterricht von ihren Erfahrungen beim Auslandspraktikum und zeigen, wie wichtig es ist, eine Fremdsprache zu lernen. Natürlich auf Englisch. Praktiker machen Theorie lebendig.
Aus den acht Pionieren von 2008 wurden inzwischen knapp 100 Unternehmen. Das gesamte Schulzentrum inklusive Realschule und Gymnasium macht mit sowie die Stadt Telgte. Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer hat seit 2009 mit www.telgter-modell.de eine Internetplattform aufgebaut, die in dieser Form vielleicht einmalig ist, da sie übersichtlich Unterrichtsangebote für Lehrer sowie Praktikums- und Ausbildungsplätze aller beteiligten Firmen für Schüler auflistet. „Damit fallen viele Hemmschwellen weg“, lobt der Leiter der Hauptschule, Hubertus Kneilmann-Uekötter: „Früher mussten Schüler in den Gelben Seiten danach suchen, was es überhaupt gibt, ohne Ansprechpartner. Heute sind Schüler und Unternehmen viel leichter in Kontakt.“ Damit Bewerbungen dann auch erfolgreich verlaufen, gibt’s zusätzlich Tipps, etwa fürs Vorstellungsgespräch: „Bauchfrei, zu viel Schmuck, dick aufgetragene Schminke und ungepflegt gehen gar nicht. Erscheine ohne Kaugummi...“
Im Schaukasten des Schulzentrums hängt ein Plakat des Telgter Modells, viele Jugendliche kennen und nutzen die Website, sagt Jens. Darüber fand auch er in der achten Klasse zu seinem ersten Schnupperpraktikum bei Münstermann. „An so einem Tag bekommt man schon einen Eindruck von einem Menschen“, sagt Magdalena Münstermann, die in Telgte so bekannt ist wie einst der Herr von der Versicherung in der Werbung. Und Jens, so war ihr Fazit nach einem Tag, der sei nett, sehr interessiert, begabt im Umgang mit Metall und stehe nicht nur rum, wenn grad mal nichts zu tun sei. Als seine Klassenlehrerin Gertrud von Plettenberg zudem deutlich machte, „dass Jens schulmüde ist“, setzten sich die beiden Frauen kurzerhand mit Jens zusammen, um für ihn einen Weg zu finden, früher in eine Ausbildung gehen zu können. Eine Stelle bei Münstermann wurde frei, Jens bewarb sich. „Auf die Zeugnisse gucken wir meist nicht“, sagt Magdalena Münstermann, „das Zwischenmenschliche zählt, Neugier, etwas auszuprobieren, und Lernbereitschaft.“
Auf „Soft Skills“ legt auch die Landschaftsgärtnerin Hildegard Theilmeier den größten Wert. Außerdem darf ein Auszubildender „kein Langweiler sein“, wie sie sagt. „Wenn ich einen Lehrling nehme, sind wir oft mit dem Lieferwagen unterwegs. Da muss man sich auch unterhalten können, vielleicht über sein Engagement bei der Jugendfeuerwehr, im Verein, über ein Hobby.“ Noten sagen darüber nichts aus. Die Inhaberin des Telgter Gartenbaus gehört zu den „Gründungsmitgliedern“ des Telgter Modells und unterrichtet zudem einmal pro Woche Gartenbau in der achten Klasse. Aus dem zugewucherten Schulgarten mit der alten Hütte, deren Schindeln schon ganz bemoost sind, wurde so wieder ein hübsches Areal mit Staudenbeeten, Beerenfrüchten im Sommer; sogar einen Teich legten die Schüler an und mauerten die Einfassung. „Hildegard,“ sagte eine Passantin da eines Tages, „was hast du Schönes gemacht.“ Da stellte sich einer der Jungs hin und sagte mit breiter Brust: „Wir sind Hauptschüler, wir können das!“ Selbstbewusstsein zu stärken, Fähigkeiten entwickeln, Jugendlichen den Wert von Handwerk zu vermitteln, das ist Theilmeier wichtig. Ebenso wie zu zeigen, „wofür Mathe gut sein kann, etwa zur Anlage von Flächen, oder um den Bau einer Trockenmauer zu berechnen.“
An einem Dienstagmittag im Winter steht die Gärtnermeisterin mit dem Pagenhaarschnitt zum Fototermin in dicken Wanderstiefeln, Jeans und wetterfester Jacke parat. Drei Schüler sind freiwillig dazugekommen und machen sich, wo sie schon mal da sind, auch gleich am Sinnespfad zu schaffen: Sandsteinplatten ordentlich verlegen, sodass sie nicht kippeln. „Prüft mal mit der Wasserwaage, die dürfen nicht hohl liegen, sonst muss noch ein bisschen mehr Split drunter.“ Der 15-jährige Daniel hat schon ein Praktikum bei ihr absolviert und möchte seitdem Gärtner werden – und nicht mehr Zweiradmechaniker: „Ich will nicht drinnen arbeiten!“ Der hoch aufgeschossene 16-jährige Philipp findet das Vielseitige an diesem Beruf spannend: „Hier kann ich mit so unterschiedlichen Materialien wie Erde, Holz, Pflanzen, Steinen, Wasser und Metall kreativ sein.“ Für ihre Zeit und ihr freiwilliges Engagement erhält Hildegard Theilmeier ein kleines Honorar, vor allem aber Dankbarkeit. Als Philipp unvermittelt sagt, „Frau Theilmeier, das ist toll, dass Sie uns das alles zeigen“, strahlt sie. „Verstehen Sie jetzt, warum ich das alles mache?“ Es war nie die Not, dringend einen Auszubildenden finden zu müssen, auch die Firma Münstermann hatte immer schon mehr Anfragen als Plätze.
Auf dem Erfolg ihrer Idee ruht sich Magdalena Münstermann aber nicht aus. Als ein Raumausstatter einen Azubi suchte und sich hilfesuchend an Andreas Bäumer wandte, richtete dieser ihm direkt in seinem Büro den Web-Zugang zum Telgter Modell ein. Magdalena Münstermann kam mit und erläutert es. Schon kurz darauf konnte der Unternehmer die Stelle mit einem Schüler besetzen. Weil der demographische Wandel auch an Telgte nicht spurlos vorbeigeht, „werden immer mehr Firmen die Notwendigkeit erkennen, auf dieser Ebene zusammenzuarbeiten“, ist Wolfgang Pieper (Bündnis 90/Die Grünen) überzeugt. Der Bürgermeister der Stadt, der mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, sieht im Telgter Modell eine „Win-win-win“-Situation: „Schüler finden einen interessanten Job, Unternehmen Mitarbeiter, und die Kraft des Wirtschaftsstandorts Telgte wird gestärkt.“ Der Altersdurchschnitt der Stadt liegt derzeit bei rund 40 Jahren, bis 2025 wird der Anteil von Menschen unter 18 Jahren von 19,9 Prozent im Jahr 2007 auf 16,5 Prozent sinken. Zugleich wird die Kommune bis dahin etwa 3,2 Prozent ihrer Bevölkerung verlieren, „damit sind wir noch auf einer Insel der Seligen“, so Pieper. Trotzdem will er frühzeitig Menschen an den Ort binden, jungen Leuten hier ihre Ausbildung ermöglichen, die dann womöglich in Telgte auch eine Familie gründen – oder, sollten sie weggezogen sein, später zurückkommen. Gut 19.000 Menschen leben derzeit in der Stadt am Flüsschen Ems, das sich am beschaulichen Altstadtkern vorbeischlängelt, an restaurierten Fachwerkhäusern und einer berühmten Kapelle mit einem Gnadenbild, zu der einmal im Jahr von Osnabrück die meistbesuchte deutsche Wallfahrt führt.
Noch ist das Telgter Modell kaum bekannt, Anfragen dazu aber gibt es etwa aus dem Ruhrgebiet und aus Aachen. Die Bezirksregierung Münster hat die Idee bereits aufgegriffen und unter dem Motto „Wirtschaft und Schule als Partner“ zu einem eigenen Angebot weiterentwickelt, in das zusätzlich die Bundesagentur für Arbeit, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund integriert sind. Elf Kommunen, darunter die Stadt Münster, beteiligen sich derzeit daran. Ihr engagiertes Eintreten für „Corporate Social Responsibility“ (CSR), unternehmerische Verantwortung als Beitrag für nachhaltige Entwicklung schon auf lokaler Ebene, hat Magdalena Münstermann und ihrem Unternehmen zahlreiche Auszeichnungen eingetragen, darunter kürzlich auch von der Bertelsmann Stiftung. Die studierte Lehrerin für Biologie, Mathematik und Geografie selbst spricht über diese Haltung, die nicht auf kurzfristigen Profit, sondern gegenseitige Wertschätzung und gesundes Wachstum für alle Beteiligten ausgerichtet ist, an der Clemens-Hauptschule im Fach Religion – und ansonsten lebt sie diese einfach, in unterschiedlichsten Facetten: Bei Münstermann lassen sich Familie und Beruf so vereinbaren, dass es für jeden passt. Es gibt eine Sportgruppe, an der sich vom Chef bis zur Putzfrau viele Mitarbeiter beteiligen; wer Marathon läuft, bekommt eine gut verzinste Prämie. Ein früherer englischer Hubschrauberpilot unterrichtet die Belegschaft einmal in der Woche in seiner Muttersprache, dann müssen auch schon Azubis Kurzreferate über ihre Arbeit am Trocknungsofen für Glaswolle halten. Als 2010 Kurzarbeit angesetzt werden musste, waren die Mitarbeiter über die radikal verschlechterte Auftragslage gut informiert – und machten selbst Vorschläge, wie sie für eine gewisse Zeit weniger arbeiten könnten und so „ihr“ Unternehmen, mit dem sie sich erkennbar identifizieren, zu entlasten. Und wenn die Chefin in schwarzer Samtjacke, schwarzer Hose und Pumps sehr aufrecht durch die Werkshalle geht, wo Schweißer im Blaumann Funken sprühen lassen und die Luft staubig riecht, wird sie ganz selbstverständlich geduzt. Woher Magdalena Münstermann und ihr Mann das Vertrauen in flache Hierarchien und andere Menschen nehmen? „Wir kommen beide vom Dorf, aus Großfamilien. Und als kleines Mädchen erlebte ich, wie mein Vater, der Bürgermeister war, Aussiedlern ein Bund Stroh überließ. Er wollte dafür kein Geld, weil er davon ausging, dass ein Gefallen irgendwann zu ihm zurückkommt.“
Wenn nun Jens Gronhoff seine Ausbildung mit „befriedigend“ abschließt und noch ein Jahr lang an der Volkshochschule Englisch lernt, wird aus seinem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 automatisch ein Abschluss 10B. Fachoberschulreife. Damit könnte er direkt in die Klasse 12 einsteigen. Oder bleiben und Karriere machen mit dem, was er im Betrieb gelernt hat.
Von Andreas Freund (Change Das Magazin der Bertelsmann-Stiftung, 1/2012)
Telgte - Ein neues Projekt der Clemensschule zur Berufsförderung nennt sich „telgte@work“. Es findet Ende März statt und soll den Dialog zwischen Schule und Wirtschaft intensivieren.
Die Berufsvorbereitung wird an der Hauptschule seit jeher groß geschrieben. Das geht Die Berufsvorbereitung wird an der Hauptschule seit jeher groß geschrieben. Das geht schon in Klasse 5 los. Bereits dort lernen die Schülerinnen und Schüler in Hauswirtschaft und Technik praktische Anwendungsmöglichkeiten kennen. Neben weiteren Mosaiksteinen wie Praktika ist das Telgter Modell in dem Konzept der Clemensschule eine tragende Säule. Seit 2008 gibt es diese mehrfach preisgekrönte Kooperation mit der örtlichen Wirtschaft, die an der Hauptschule ihren Anfang nahm und längst auf andere Schulformen ausgeweitet wurde.
Diese Zusammenarbeit findet nun in einem Projekt eine Fortführung. Es nennt sich „telgte@work – Telgter Modell und Clemensschule im Dialog“. Eingebunden darin sei die ganze Schule, berichteten Schulleiter Hubertus Kneilmann-Uekötter und seine Stellvertreterin Gertrud von Plettenberg. Und nicht nur die Schule, sondern auch Unternehmen aus der örtlichen Wirtschaft – unabhängig davon, ob sie beim Telgter Modell mitmachen oder nicht. Jedes Mitglied des Lehrerkollegiums ist aufgerufen, sich mit einer Gruppe oder Klasse einzubringen und sich einen Betrieb auszusuchen. Der gewünschte Dialog kann in der Form erfolgen, dass Firmenvertreter in die Schule kommen oder auch umgekehrt. Der zeitliche Umfang kann flexibel gestaltet werden – von einigen Stunden bis zu drei Tagen.
Inhaltlich geht es bei „telgte@work“ um einen Rückblick auf die Entstehung des Telgter Modells, um einen wechselseitigen Einblick (Schule in Wirtschaft, Wirtschaft in Schule) und um einen Ausblick auf mögliche weitere Kooperationen.
Stattfinden soll das Projekt vom 26. bis 28. März. Jede Schülergruppe wird die Ergebnisse in einer Dokumentation festhalten. Ausgesuchte Schüler präsentieren am 29. März ab 17.30 Uhr ihre Erfahrungen. „Wir wollen das Projekt nachhaltig weiterentwickeln“, unterstrich Kneilmann-Uekötter und Gräfin von Plettenberg gegenüber den WN. Dies geschehe auch schon mit Blick auf eine mögliche neue Sekundarschule in Telgte.
Der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer hat zu Beginn dieser Woche bei den Unternehmen für die Teilnahme an „telgte@work“ geworben.
Von Roland Greife (Westfälische Nachrichten, 07. Februar 2012)
Telgte/Westbevern - Elektronische Post vom Gymnasium haben viele Unternehmen und Betriebe in Telgte und Westbevern bekommen. Für ein berufsorientierendes Projekt mit dem Titel „Hand-Arbeit Bild-Werk“ ist die zuständige Lehrerin Gabriele Bernhard auf der Suche nach Kooperationspartnern.
„Wir glauben, dass konkrete Erfahrungswerte der Jugendlichen in den vielfältigen Bereichen alltäglicher beruflicher Arbeit von hoher und nachhaltiger Wirkung für die künftigen beruflichen Entscheidungsprozesse der Betroffenen sind“, sagt die Pädagogin. Ihr Ansatz daher: Die Gymnasiasten sollen Einblicke und Orientierung durch den Kontakt zu jugendlichen Auszubildenden bekommen.
„Unsere Schülerinnen und Schüler möchten einen Tag im jeweiligen Unternehmen einzelne Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen begleiten, ihnen über die Schulter schauen, die konkreten Arbeitszusammenhänge so kennenlernen und sie zudem im Bild festhalten“, sagt die Lehrerin. Anschließend soll das Erlebte in der Schule mit Hilfe gestalterischer Überarbeitungen, etwa durch Fotoreportagen, digitale Bildbearbeitungen und dokumentierende Zeichnungen, so aufbereitet werden, dass die jeweiligen besonderen handwerklichen Fertigkeiten und Prozesse leicht verständlich und für andere Schüler schnell nachvollziehbar sind.
Denkbar ist nach Ansicht von Gabriele Bernhard auch die Einrichtung einer digitalen Landkarte des Telgter Modells, auf der die Teilnehmer des Projektes statt mit abstrakten Logos durch diese anschaulichen Erlebnisbilder ihr Unternehmen darstellen.
Damit das gelingt, sollten die teilnehmenden Betriebe bereit sein, einzelnen Schülern oder kleinen Gruppen für wenigstens einen Tag die Tür ihres Unternehmens zu öffnen und ihnen geeignete Ansprechpartner zuzuordnen, die während ihrer Arbeit begleitet werden dürften.
Starten soll das Projekt bereits Anfang Februar. Interessierte Betrieb werden gebeten, sich schnellstmöglich per E-Mail bei ga-ber.MSMG@t-online.de zu melden. Die Einzelheiten sollen anschließend abgestimmt werden.
Von Andreas Große-Hüttmann (Westfälische Nachrichten, 12. Januar 2012)
Am 05. Dezember 2011 ab 19:00 Uhr findet in der Aula des Schulzentrums die Informationsmesse über weiterführende Bildungsangebote statt. Organisatoren sind die Clemenshauptschule und die Kardinal-von-Galen-Realschule. Auf der Messe wird ebenfalls das Telgter Modell präsentiert (Stand: 01. Dezember 2011).
Telgte/Berlin - Ein gutes Ergebnis für die Zukunft Nordrhein-Westfalens: Die Bertelsmann Stiftung hat am Montagabend die Bernd Münstermann GmbH & Co.KG zu einem Gewinner des Unternehmenswettbewerbs „Mein gutes Beispiel“ gekürt. Münstermann engagiert sich seit Jahren für bessere Bildungs- und Berufschancen von Schülern aller Schulformen. Liz Mohn, Stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung, ehrte die Sieger in der Repräsentanz in Berlin.
Das Projekt „Schule und Wirtschaft - das Telgter Modell“ hat es aus über 130 Bewerbungen unter die drei besten „guten Beispiele“ aus ganz Deutschland geschafft. Es ist eine Gemeinschaftsinitiative des Unternehmens Münstermann, der Bezirksregierung Münster, über 90 Unternehmen aus der Stadt Telgte und aller Telgter Schulen. Seit 2008 fördert das „Telgter Modell“ die praktische Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schulen. Bereits ab der Grundschule bis hin zur Oberstufe werden Kooperationen zwischen Schulen und der Wirtschaft initiiert.
„Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen bedeutet, unternehmerisch zu handeln und sich gleichzeitig für die Mitmenschen und die Region einzusetzen“, sagte Liz Mohn. Das Telgter Modell sei ein wirkungsvolles Beispiel hierfür.
Die Bertelsmann Stiftung hat die Auszeichnung „Mein gutes Beispiel“ ins Leben gerufen. Kleine und mittelständische Unternehmen in ganz Deutschland können damit ein Zeichen für mehr gesellschaftliches Engagement setzen.
Neben Bernd Münstermann gehören der Michael Grübel Trocknungsfachbetrieb KG und die TRUMPF GmbH & Co.KG zu den Gewinnern.
(Westfälische Nachrichten, 23. November 2011)
Sehr wahrscheinlich wird das der Fall sein, denn die Clemens-Hauptschule hat unter der Federführung von Konrektorin Gertrud von Plettenberg und Lehrerin Marita Belau die schulischen Maßnahmen zur Berufsorientierung optimiert. Das Ziel ist klar definiert: „Wir möchten, dass alle Schülerinnen und Schüler einen Ausbildungsplatz bekommen“, sagt die Konrektorin.
Wesentlicher Bestandteil der sogenannten vertiefenden Berufsorientierung sind ab Mitte Oktober zwei je achtwöchige Tagespraktika in Klasse neun. Jeweils dienstags lernen die Jugendlichen dabei die Arbeitswelt kennen.
Walburga Westbrock, Buchhändlerin und Vorsitzende der Telgter Hanse, kann gerade dieser Änderung viele Vorteile abgewinnen. „Das ist für uns besser planbar und für die Schüler sicherlich auch ein Highlight im wöchentlichen Stundenplan.“ Schulleiter Hubertus Kneilmann-Uekötter hebt vor allem die individuelle Förderung der Schüler hervor. „Wir können jetzt noch besser als bisher auf jeden Einzelnen eingehen.“
Drei zentrale Bausteine machen die Berufsorientierung an der Hauptschule ab sofort aus. Neben einer engen Zusammenarbeit mit Betrieben im Rahmen des Telgter Modells gehören dazu auch die Feststellung und das Training von Schlüsselkompetenzen. Unter Anleitung einer Kommunikationstrainerin lernen die Schüler ihre Stärken und Schwächen kennen und werden intensiv auf Bewerbungssituationen vorbereitet. Letzter Baustein im Konzept ist der Einblick in die vier Berufsfelder Handwerk und Technik, Gesundheit und Natur, Soziales sowie Dienstleistung, Handel und Ernährung. In Klasse acht durchlaufen die Jugendlichen alle vier Berufsfelder, erst ein Jahr später spezialisieren sie sich entsprechend ihrer persönlichen Neigungen.
Abgerundet wird die Berufsorientierung durch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen wie dem Besuch von Großbetrieben in der Umgebung oder Projektarbeit.
Magdalena Münstermann, Initiatorin des Telgter Modells: „Das alles sind Schlüsselkompetenzen, die von den zukünftigen Chefs bei Bewerbern gerne gesehen werden.“
VON A. GROSSE HÜTTMANN (Westfälische Nachrichten, 20. September 2011)
Telgte - Der 1. August als Beginn des nächsten Ausbildungsjahres naht. Noch haben nicht alle Jugendlichen eine Lehrstelle gefunden; andererseits gibt es aber auch Betriebe, die händeringend Azubis suchen und Plätze zu vergeben haben. Das rief die Macher des Telgter Modells auf den Plan, sodass am Mittwochnachmittag in der Clemensschule Unternehmer und Jugendliche an einem Tisch saßen. Motto des Treffens: „Lust auf Bewerbung.“
Worauf muss man achten, wenn man eine Bewerbung abschickt? Warum kommen so viele Bewerbungen nicht zurück, und der Absender hört nichts mehr von dem Unternehmen? „Wir wollen klären, was man voneinander erwarten kann“, sagte Schulleiter Hubertus Kneilmann-Uekötter.
Die Unternehmer hatten einige Tipps für den Nachwuchs parat: „Denkt daran: Man kennt keine der Personen, die über eine Bewerbung entscheiden. Aber es ist ja schon ein Erfolg, wenn wir uns zusammen an einen Tisch setzen“, so Magdalena Münstermann, Prokuristin des gleichnamigen Unternehmens und Initiatorin des Telgter Modells.
Dass auch Schulleistungen mit in die Gewichtung fallen, bestätigte Martin Ebert. „Wir wollen befriedigende Leistungen haben. Natürlich entwickelt sich jeder in der Lehre, aber ich möchte den jungen Menschen einfach Mut machen, sich zu bewerben, auch wenn es beim ersten Anlauf vielleicht noch nicht klappt.“
Ebert hatte über den direkten Kontakt zu den örtlichen Schulen erst kürzlich einen Auszubildenden gefunden. „Dieses Beispiel zeigt, dass der kurze Draht funktionieren kann“, sagt Andreas Bäumer, Wirtschaftsförderer der Stadt. Er will in den nächsten Tagen weitere Unternehmen, die noch kurzfristig Ausbildungsplätze zu besetzen haben, ermuntern, sich unmittelbar an die Schulen zu wenden. Die Jugendlichen, die am Mittwoch bei dem Treffen dabei gewesen seien, hätten sich super verkauft, so Bäumer.
(Westfälische Nachrichten vom 20. Mai 2011)
Telgte - Bei der Suche nach einem geeigneten Auszubildenden für seinen Betrieb setzt Martin Ebert, Inhaber des gleichnamigen Fachmarktes im Orkotten, jetzt verstärkt auf das Telgter Modell. Und das hat zwei zentrale Gründe: Zum einen weiß der Unternehmer, dass viele Lehrlinge noch keinen Führerschein haben. „Da ist es wegen der nicht immer festen Arbeitszeiten durchaus von Vorteil, wenn sie nicht an öffentliche Verkehrsmittel gebunden sind.“
Zum anderen - und das ist für ihn noch wichtiger - kann er Bewerber aus Telgte zumeist viel besser einschätzen. „Oft kennt man sogar die Eltern oder Verwandte.“ Für den Unternehmer hat sich dieser regionale Bezug bei der Suche nach Kaufleuten im Einzelhandel bislang ausgezahlt. Er war mit seinen Azubis stets zufrieden, und die wiederum wussten genau, was im Betrieb gefordert ist. Dass solche Gründe für Unternehmen häufig wichtig sind, weiß der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer aus Erfahrung.
Derzeit werden auf den Internetseiten des Telgter Modells 125 Praktikums- und Ausbildungsplätze aller Sparten von den 94 teilnehmenden Unternehmen aufgeführt. Hinzu kommen 91 Unterrichtsangebote für Lehrer. Martin Ebert: „Um gute Lehrlinge zu bekommen, ist auch ein enger Kontakt zu den Schulen durchaus von Vorteil.“
Sehr zufrieden sind Andreas Bäumer und Magdalena Münstermann, Initiatoren des Telgter Modells, mit den Zugriffszahlen der Internet-Plattform. In 22 Monaten wurden 22 000 Zugriffe registriert. Recht hoch ist zudem die durchschnittliche Verweildauer, was auf eine intensive Beschäftigung mit den Inhalten schließen lässt.
VON A. Grosse Hüttmann (Westfälische Nachrichten, 12. April 2011)
Telgte/Westbevern - Das Telgter Modell entpuppt sich als wahrer Exportschlager. Mit einer feierlichen Informationsveranstaltung am Montagabend in der Montagehalle des Maschinenbauunternehmens Münstermann gab die Bezirksregierung Münster vor rund 350 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Schulen den Startschuss dafür, dass diese enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Schulen und Stadt demnächst im gesamten Regierungsbezirk Nachfolger finden könnte.
„Es ist wichtig, die jungen Menschen frühzeitig in die Lage zu versetzen, eine optimale Berufswahl zu treffen“, betonte Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek. Das Telgter Modell sei wegweisend, um den Nachwuchs und die potenziellen Arbeitgeber frühzeitig zusammenzubringen und zahle sich für beide Seiten aus. Besonders lobte Paziorek die gelungene Verknüpfung von Unterrichtsinhalten mit realen Arbeitssituationen. Den Schülern werde durch Informationen aus Wirtschaftsunternehmen ein motivierender Blick in die Arbeitswelt vermittelt.
Die Bezirksregierung will das Modell zukünftig in den gesamten Regierungsbezirk transferieren und so Schulen, Unternehmen aller Branchen und Kommunen bei ihren Kooperationsprozessen unterstützen und bereits entstandene Strukturen - etwa die Initiative „Startklar“ - regional einbinden. Dazu wird es eine Internetplattform geben.
Dass sich die Anstrengungen auch für die Betriebe auszahlen, das machte Magdalena Münstermann, Prokuristin des Maschinenbaubetriebs und Initiatorin des Telgter Modells, ganz deutlich. „Frühzeitig bekommen wir so wichtige Kontakte zu potenziellen Auszubildenden“, sagte sie und verwies auf die Bedeutung solcher Initiativen angesichts eines Fachkräftemangels.
Dass das Telgter Modell in der Emsstadt längst etabliert ist, betonte der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer. Von acht beteiligten Unternehmen und der Kooperation mit einer Schule sei das Projekt stetig gewachsen. Heute sind 90 Firmen und alle drei weiterführenden Schulen beteiligt. „Mittlerweile ist es so, dass uns Firmen anrufen und aufgenommen werden möchten“, sagte er.
„Telgte lebt es uns bereits seit Jahren vor“, würdigte Elke Steinmann, Realschuldirektorin in Diensten der Bezirksregierung, die Initiative. Die Verknüpfung von „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“, sei ideal.
Eine Expertenrunde mit Initiatoren, beteiligten Unternehmen und Schulen konnte anschließend anhand konkreter Beispiele aus der Schulpraxis beeindruckende Erfolge vermelden. Im anschließenden Erfahrungsaustausch mit Vertretern des Ministeriums für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen, der Bezirksregierung Münster, der IHK Nord Westfalen, der Handwerkskammer Münster, der Arbeitsagentur, der Stadt und der Stiftung Partner für Schule NRW wurde deutlich, wie wichtig nach Ansicht der Experten die Ausweitung des erfolgreich laufenden Telgter Modells auf den gesamten Regierungsbezirk ist.
Von A. Grosse Hüttmann (Westfälische Nachrichten; 06. Oktober 2010)
Mit dem Telgter Gymnasium unterstützen nun alle örtlichen weiterführenden Schulen das Telgter Modell. Erste Kontakte zwischen Gymnasium und den örtlichen Betrieben wurden bereits aufgebaut (Stand: 26. November 2009).
Am 02. Dezember 2009 ab 19:00 Uhr findet in der Aula des Schulzentrums die Informationsmesse über weiterführende Bildungsangebote statt. Organisatoren sind die Clemenshauptschule und die Kardinal-von-Galen-Realschule. Auf der Messe wird ebenfalls das Telgter Modell präsentiert (Stand: 24. September 2009).
Die Telgter Kardinal-von-Galen-Realschule ist weiterer Partner des Telgter Modells und erweitert damit das bestehende Netzwerk zwischen Schule und Wirtschaft. Bisher haben sich zwei weiterführende Schulen und 76 Telgter Betriebe dem Projekt angeschlossen (Stand: 23. September 2009).
Weitere 43 Betriebe haben in der Informationsveranstaltung bei der Unternehmung Bernd Münstermann GmbH & Co. KG vom 18. Juni 2009 Ihre zukünftige Teilnahme signalisiert und werden ebenfalls u.a. die freien Praktika- und Ausbildungsstellen unter www.telgter-modell.de darstellen.
In den letzten Wochen wurde von Seiten der Wirtschaftsförderung der Stadt Telgte in enger Kooperation mit der Clemensschule und den bisher acht am Telgter Modell teilnehmenden Unternehmen eine Informationsplattform im Internet aufgebaut.
Ab sofort können sich unter der Adresse www.telgter-modell.de zum einen die Schüler und Eltern über die Berufsbilder sowie über freie Praktikums- und Ausbildungsplätze der Telgter Unternehmen informieren. Zum anderen beinhaltet das Netzwerk ein Angebot an die Lehrkräfte der Schulen verschiedene Aktionen der Betriebe in die Unterrichtsfächer ab der fünften Klasse einfließen zu lassen.
„Zeitnah sollen weitere Schulen und Telgter Unternehmen aus allen Branchen zur Teilnahme an der Informationsplattform im Internet umworben werden“, so Magdalena Münstermann als Initiatorin des Telgter Modells.
„Das Projekt dient zur Förderung der praktischen Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft, zur Berufsorientierung und wird die Ortsbindung junger Menschen zur Begegnung des demografischen Wandels forcieren“, hebt Bürgermeister Dr. Dietrich Meendermann hervor.
Weitere interessierte Betriebe am Telgter Modell werden gebeten sich telefonisch an den Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer (13-298) zu wenden.
Am Telgter Modell nehmen bisher die Betriebe Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG, Modehaus Böhmer, Autohaus Dartmann, Garotex International, Goevert & Dange GbR, Fleischerei Hansen, Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, Telgter Gartenbau Hildegard Teilmeier, die Clemensschule sowie die Stadt Telgte teil (Stand: 19. Juni 2009).
Am 18. Juni um 19:30 Uhr findet bei der Unternehmung Bernd Münstermann GmbH und Co. KG (Lengericher Str. 22, Westbevern) eine Informationsveranstaltung zum Telgter Modell statt. Interessierte aus Schule und Wirtschaft werden gebeten sich bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Telgte (Andreas Bäumer) telefonisch unter 02504 / 13-298 oder per Email unter andreas.baeumer@telgte.de anzumelden.